In Münchaurach sollen sich Flüchtlinge willkommen fühlen

5.12.2014, 10:07 Uhr
In Münchaurach sollen sich Flüchtlinge willkommen fühlen

© F.: Margot Jansen

Die Bürger strömten in das Schulgebäude in Münchaurach, um sich über die bisher geleistete Arbeit des Bürgermeisters zu informieren. Zunächst stand jedoch die Unterbringung von Asylbewerbern in Münchaurach auf der Tagesordnung.

Anne-Marie Müller Leiterin der Abteilung Umwelt und Soziales im Landratsamt Erlangen-Höchstadt, erläuterte das Vorhaben. Ein Hausbesitzer hatte dem Landratsamt Wohnraum in der Rosenstraße 2 für Asylbewerber angeboten.

Dort werden die Räumlichkeiten ab Januar hergerichtet, um für bis zu 16 Asylbewerber Raum zu schaffen. Es ist ein „ganz normales Wohnen“, es gibt keine Essenspakete, sondern Geldleistungen, betonte Müller. Wer kommt, steht noch nicht fest, das wird sich erst kurzfristig ergeben.

Momentan sind 205 Personen im Landkreis in Gasthöfen oder Wohnungen untergebracht. Weitere 80 Menschen in der Gemeinschaftsunterkunft in Höchstadt. Zwei Sozialpädagogen werden bei der Eingliederung unterstützen, aber es werden noch dringend ehrenamtliche Helfer gesucht. Diese könnten die Neuankömmlinge beim Einkaufen oder bei Behördengängen beraten. Auch die Integration in Vereine sei sehr wichtig. Dem schloss sich Bürgermeister Schumann an und warb für das ehrenamtliche Engagement. „Die Menschen sollen das Gefühl haben willkommen zu sein“. Deshalb lagen neben einer Info-Broschüre des Landkreises auch Listen aus, in die sich Interessierte eintragen konnten.

Befürchtungen, dass es Probleme mit den Asylbewerbern geben könnte, räumte Norbert Hacker, Leiter der Polizeiinspektion Herzogenaurach, aus. „Es war bisher kein Polizeieinsatz notwendig“, auch nicht in der Erstunterkunft in der Turnhalle der Herzogenauracher Berufsschule, wo bis zu 150 Menschen auf engstem Raum zusammen leben müssen. Dazu gehöre aber eine „intelligente“ Unterbringung. Wer im Ursprungsland verfeindet sei, könne nicht in Stockbetten zusammen gelegt werden.

Klaus Schumann gab einen Überblick über die Arbeiten in seiner seit 1. Mai bestehenden Amtszeit: Der Abriss des Gebäudes in der Fürther Straße nähert sich dem Ende, die Planung für die Dorferneuerung wurde bei einem Planungsbüro in Auftrag gegeben. Dazu führte die Gemeinde gesplittete Abwassergebühren ein und erstellte ein Baumkataster und ein Entwicklungskonzept für Gewässer dritter Stufe. Mit den Straßensanierungsmaßnahmen werde nächste Woche begonnen, die gemeindlichen Brücken sollen ebenfalls saniert werden. Erstmalig wurde ein Ferienprogramm für 150 Kinder veranstaltet.

Für den Shuttle-Bus zur Herzogenauracher Kerwa ist eine Neuauflage geplant. Das Programm „Bürgerfreundliches Aurachtal“ wurde auf den Weg gebracht. Für 2015 werden die geplanten Vorhaben weiter vorangetrieben, außerdem der Neubau der Kita in Falkendorf und die Sanierung der Schule.

Neue Wohn- und Gewerbegebiete werden ausgewiesen, da sowohl Nachfragen aus der Industrie, als auch von Privatleuten vorliegen. Dabei möchte Schumann alternative Wohnformen berücksichtigt sehen, da im Aurachtal der demografische Wandel zu beobachten ist. Im kommenden Jahr feiert die Gemeinde ihre 40-jährige Partnerschaft mit Reichenfels/Kärnten. Für die Faschingsferien ist vorab eine Wintersportfreizeit im benachbarten Skigebiet von Reichenfels geplant.

Steuerkraft steigt

Diese Maßnahmen erfordern viel Geld. Katy Schumann, Leiterin der Kämmerei, erläuterte den Finanzbericht. Die Steuerkraft der Gemeinde steige kontinuierlich an, allerdings werde dies teilweise durch den Rückgang der Schlüsselzuteilungen des Freistaats wettgemacht. Außerdem steige der größte Posten im Haushalt, die Kreisumlage, um 214 000 Euro auf 1,3 Millionen Euro an. Trotzdem kann die Gemeinde ohne neue Schulden auskommen. Sie ist seit 2009 schuldenfrei und soll dies auch bleiben.

Eine rege Diskussion schloss sich an. Wie sieht es mit dem Breitbandnetz aus? Die Ausschreibungen an den Netzbetreiber sind erledigt. Das Areal in der Fürther Straße soll nach dem Abriss in die Ortskernsanierung eingebracht werden. Der Rad- und Gehweg zwischen Falkendorf und Nettomarkt ist noch nicht verwirklicht. Die Zuständigkeit für die Beleuchtung des Radwegs zwischen Herzogenaurach und Falkendorf muss geklärt werden. Den Rasern in der Hauptstraße könnte man mit dem Kauf eines Geschwindigkeitsmessers begegnen.

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