"In Pommersfelden wird seit 23 Jahren nur gebaut"

14.1.2019, 06:00 Uhr

© Foto: Stefan Hippel

Seit 23 Jahren schon ist Hans Beck (Wählerblock Sambach) im Amt. "Seither ist nur gebaut und angeschafft worden", sagt der 64-Jährige. Irgendwo werde in der Gemeinde mit ihren zehn Ortsteilen und zurzeit 3084 Einwohnern immer gebaut. Aktuell steht die Erweiterung des Kindergartens Arche Noah in Steppach an. Für rund 850 000 Euro sollen hier Räumlichkeiten für eine dritte Betreuungsgruppe geschaffen werden. Die Gemeinde wird – nach Abzug der zu erwartenden Zuschüsse – 360 000 Euro aufbringen müssen.

Doch das Projekt ist dringend notwendig, schließlich wächst die Gemeinde beständig. Aufgrund der großen Nachfrage werde, so Beck, derzeit in Pommersfelden ein Baugebiet mit 35 Bauplätzen ausgewiesen und im Ortsteil Limbach eines mit elf Bauplätzen. In Sambach und Steppach seien erst kürzlich insgesamt 71 Bauplätze geschaffen worden, die inzwischen alle verkauft sind.

Die vergleichsweise günstigen Grundstückspreise – der Quadratmeter Baugrund kostet hier erschlossen 91 Euro – zieht junge Familien an. Dank des guten Anschlusses an die A 3 sind die Arbeitsplätze im Großraum Erlangen/Höchstadt/Herzogenaurach schnell erreicht. Die neuen Einwohner tragen dazu bei, dass die zwei Kindergärten, die Krippe und die beiden Grundschulen in Sambach und Pommersfelden weiterhin bestehen bleiben.

Von der Nähe zur Autobahn profitiert auch das neue Gewerbegebiet bei Limbach. Bisher haben sich dort zehn mittelständische Unternehmen angesiedelt, rund 40 000 Quadratmeter seien noch frei, so Beck. Aber man nehme nicht jeden Betrieb, fügt er gleich an. Die Gemeinde achte darauf, dass vor Ort Arbeitsplätze geschaffen werden und die Gewerbesteuer auch der Gemeindekasse zugute kommt. Rund 850 000 bis 1 Million Euro fließen so jährlich in den Gemeindetopf.

Ein weiteres größeres Bauprojekt, das im neuen Jahr in Angriff genommen wird, ist eine Brücke mit Gehweg über die Reiche Ebrach direkt in Pommersfelden. Beck rechnet hier mit Kosten von rund 900 000 Euro, Zuschüsse über 70 Prozent für die förderfähigen Kosten stehen in Aussicht.

Daneben will die Gemeinde die Städtebauförderung vorantreiben. "Für Pommersfelden und Sambach laufen die Voruntersuchungen im öffentlichen und im privaten Bereich", informiert der Bürgermeister. Ferner ist der Kauf eines TSF-Fahrzeuges für die Freiwillige Feuerwehr Sambach vorgesehen. Außerdem laufen Planungen für einen Radweg von Pommersfelden nach Höchstadt entlang der Staatsstraße 2263. Im Zuge der Hochwasserfreilegung der Kreisstraße BA 24 soll auch noch ein Radweg von Sambach nach Wind gebaut werden.

Aktuell ist der Handyempfang in Pommersfelden schlecht. Doch das soll sich 2019 ändern. Dann wird ein 40 Meter hoher Mobilfunkmast westlich von Pommersfelden errichtet werden. "Auch der Ausbau des Glasfasernetzes geht voran", so Beck. Aktuell liege in jedem der zehn Ortsteile Glasfaser bis zum Verteilerkasten. In Neubaugebieten, in Stolzenroth und im Gewerbegebiet Limbach sei Glasfaser in jedem Haus. Beck: "Die restlichen Sachen werden dank Höfebonus bald noch erledigt."

Und wie steht es um Schloss Weißenstein? Hier hält sich der Bürgermeister vornehm zurück. Es sei sehr bedauerlich, dass die dortige Gaststätte seit zehn Jahren und der Hotelbetrieb seit vier Jahren geschlossen sei, findet Hans Beck. Es gebe wohl Sanierungspläne, aber wie weit die gediehen seien, wisse er nicht. Fakt sei, dass die Gemeinde das Hotel gegenüber dem Schloss gekauft habe, das der ehemalige Besitzer derzeit weiterbetreibt. So habe man zumindest einige Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe des Schlosses erhalten.

"Unterm Strich", so zieht der Bürgermeister schließlich Bilanz, "sind wir sehr zufrieden. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht." Das alles sei aber nur möglich, "wenn man gute Mitarbeiter im Rathaus" habe und wenn der Gemeinderat an einem Strang ziehe – und das sei in Pommersfelden meist der Fall: "Toi, toi, toi", freut sich Gemeindeoberhaupt Hans Beck.

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