Inklusives Gesamtkonzept der Lebenshilfe begeistert

21.2.2018, 07:57 Uhr
Inklusives Gesamtkonzept der Lebenshilfe begeistert

© Foto: © Bayerische Vermessungsverwaltung

Angetan sind alle Ausschussmitglieder davon, was sich im Süden Herzogenaurachs tut: Wie berichtet, soll hier nicht nur die neue Dreifachturnhalle entstehen, sondern auch ein Gebäudekomplex der Lebenshilfe.

"Das ist ein tolles Projekt, vor allem was die Größe und Vielfalt angeht", schwärmt Retta Müller-Schimmel (Grüne). Sie meint damit die Pläne der Lebenshilfe, auf dem Gelände an der Beethovenstraße ein Wohnheim für behinderte Menschen, ein Café, eine Kindertagesstätte und einen Supermarkt zu errichten.

Begeistert sind die Ausschussmitglieder vor allem von dem Supermarkt — der zwar mit einer Verkaufsfläche von 400 bis 500 Quadratmetern eher klein sein wird, jedoch ein Vollsortimenter. "Ich freue mich über diesen Schritt", sagt Renate Schroff (SPD), denn damit werde ein lange gehegter Wunsch nach Nahversorgung für die rund 4000 Menschen im Süden wahr.

Gleichzeitig sollen in dem Markt und im Café auch Menschen mit Behinderung beschäftigt werden. "So kann Inklusion funktionieren", lobt Müller-Schimmel. Außerdem wird nämlich eine "fünfgruppige Kindertagesstätte mit integrativem Charakter" entstehen, wie Josef Hennemann, der geschäftsführende Vorstand der Lebenshilfe Erlangen-Höchstadt, auf Nachfrage Auskunft gibt.

Anlieferung kein Problem

Die Frage nach dem Lärmschutz, vor allem was die Supermarkt-Anlieferung angeht, stellen Curd Blank (SPD) und Kurt Zollhöfer (CSU). "Die Anlieferung darf kein Problem sein und wird außerdem zu der Wohnbebauung abgewandten Seite erfolgen", sagt Bürgermeister German Hacker. Der Gebäudekomplex selbst fungiere also schon als Lärmschutz. Außerdem sei die Anlieferung bei einem so kleinen Supermarkt auch überschaubar. Bei der Dreifachturnhalle sei der Lärmschutz ebenso gewährleistet.

Bernahrd Wilfer macht sich Sorgen um die Parkplatzsituation. Das sei jedoch erst einmal nicht Bebauungsplan relevant, "Parkplätze müssen dann im konkreten Fall natürlich entsprechend nachgewiesen werden", so Hacker. Er sehe da aber keine Schwierigkeiten, es seien ausreichend Flächen vorhanden.

In die Überlegungen einer zentralen Energieversorgung der beiden Gebäudeeinheiten seien die Herzo Werke eingebunden, beantwortet Anja Wettstein, die Leiterin des Planungsamtes, eine entsprechende Frage von Curd Blank. Eine Kombination wäre natürlich wünschenswert.

Franz-Josef Lang (CSU) freut sich über die soziale Komponente, also dass der Supermarkt mit der Lebenshilfe nicht auf Gewinn ausgelegt sei, sondern in erster Linie der Nahversorgung diene. "Dafür bin ich dankbar."

"Das Modell kann nun Flügel bekommen und abheben", kommentiert German Hacker abschließend die einstimmige Entscheidung zur Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 68 "Sondergebiet Beethovenstraße". Er lobt ausdrücklich auch die gute Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe in Person von Josef Hennemann.

 

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