Irlinger sieht Rot

10.6.2008, 00:00 Uhr
Irlinger sieht Rot

© Matthias Kronau

Monika Kürzl wollte einfach nicht mehr ständig so weit fahren. Vier Kinder hat die Hauswirtschafterin mit ihrem Mann Bernhard Dürr und alle lieben Erdbeermarmelade. Da waren die Gläser schnell leer und das nächste Obst gab es erst in 20 Kilometer Entfernung.

Also war die Sache schnell klar: Wir bringen eigene Erdbeeren aufs Feld. Im Sommer 2004 gab es dann die erste Ernte, die Marmeladengläser waren schnell wieder voll und für Nachbarn und Kunden aus dem näherem Umfeld blieb auch noch was übrig.

«Die Erdbeerzucht ist sehr risikoreich», betont Bernhard Dürr. Wenn das Wetter nicht mitspielt ist die Dessert-Leckerei schnell verdorben - da helfen dann auch Zucker und Sahne nicht mehr.

Trotzdem hat Bernhard Dürr seine Entscheidung nicht bereut. «Wir haben viele Abnehmer aus einem Umkreis von fünf Kilometern. Und sie warten alle schon auf die neue Ernte.» Die Sorte ist fast reif, allerdings brauchen manche Beeren noch ein bisschen länger Sonne.

Landrat Eberhard Irlinger sah dann auf dem Feld allerdings viel Rot und fand schnell heraus, welche Pflanzen schon schöne Früchte trugen.

Er betonte, wie wichtig auch die Sonderkulturen im Landkreis seien. 25 Betriebe bauen auf rund 10 Hektar die kleinen roten Köstlichkeiten an. «Auch wenn die Ernte ganz schön ins Kreuz geht.»

Die «Greuther Wichtel» haben davon gestern Vormittag gar nichts gemerkt. Bei ihrem Ausflug mit dem Vestenbergsgreuther Kindergarten bedienten sie sich wie Irlinger an den Biobeeren auf dem Feld.

Auch Monika Kürzls fünfjähriger Sohn stopfte das Obst wie rote Süßigkeiten in seinen verwöhnten Erdbeermund.