Jugendkapelle Aurachtal: Zeit für große Gefühle

18.7.2016, 17:20 Uhr
Jugendkapelle Aurachtal: Zeit für große Gefühle

© Foto: Leverenz

Unter der Leitung von Christine Pölloth machten sie sich auf die Reise durch die unterschiedlichsten Gefühlswelten und Gemütsregungen. Das Repertoire reichte von klassischen Stücken bis in die Charts der vergangenen Jahre.

Bereits am Samstag zeigten die Erwachsenen und die Kinder aus der Gruppe für musikalische Früherziehung ihr Können. Am Sonntag waren die fortgeschrittenen Jugendlichen dran, ihre Zuhörer mit Musikstücken aus unterschiedlichen Genres zu begeistern.

Jedes ihrer Stücke stand in Beziehung zu menschlichen Gefühlen, wie Freude, Ausgelassenheit und Schadenfreude. Aber auch Gemütsregungen wie Wut, Feindschaft, Verzweiflung und Trauer finden ihren Niederschlag in der Musik.

Geschichte hinter der Musik

Jedes Stück des musikalischen Programms wurde von den jungen Musikern selbst kurz vorgestellt. Dabei lernte das Publikum nicht nur die Geschichte des jeweiligen Stückes kennen, sondern wurde auch über die Umstände der Komposition, das Leben des Komponisten und ihren Bezug zur Gefühlswelt informiert.

Beschwingt begann das musikalische Programm mit Glenn Millers „In the mood“, einem der bekanntesten Stücke des Swing, das das Publikum sogleich zum Mitswingen und -tanzen brachte. Von Bryan Adams’ Welthit „Everything I Do“, geschrieben für den Kinofilm Robin Hood – König der Diebe, brachten die Chromatic Craftsmen ihre Interpretation zu Gehör. Octissimo, ein Holzbläserensemble, in dem sich acht junge Frauen zusammengefunden haben, um gemeinsam mit ihrer Diplom-Musiklehrerin Christine Pölloth zu musizieren, interpretierte sodann den Libertango von Astor Piazzolla, der sich mit dem Gefühl der Freiheit beschäftigt. Piazzolla gilt als Begründer des Tango Nuevo, einer Weiterentwicklung des traditionellen Tango Argentino.

Beethovens Wut

Das Gefühl „Wut“ kam zum Ausdruck bei der Interpretation von Beethovens „Wut über den verlorenen Groschen“. Der erste Teil des Konzerts wurde durch das Largo und die Schlussakkorde des Finales der Sinfonie „Aus der neuen Welt“ von Antonin Dvorak beendet, die von seinem USA-Aufenthalt inspiriert wurde.

Der zweite Teil des Konzerts begann in getragener Stimmung mit Edvard Griegs Stück „Last Spring“, aus dem Trauer spricht. Eher Verzweiflung wohnt „Nessun Dorma“ aus Giacomo Puccinis Oper Turandot inne. Diese getragene Stimmung setzte sich auch im „Tanz der Ritter“ aus Sergej Prokofjews Ballett Romeo & Julia fort, bis sie durch die Ausgelassenheit des „Danse Bacchanal“ aus Samson & Dalila von Camille Saint-Saens aufgelöst wurde.

Den Abschluss bildeten die martialischen Klänge des Mars aus der Orchestersuite „Die Planeten“ von Gustav Holst. In Anlehnung an den Kriegsgott und aufgrund seines Entstehungsjahres wird dieses Werk mit dem Ausbruch des ersten Weltkriegs in Verbindung gebracht. Die Klänge und der Rhythmus legen einen militärischen Bezug nahe. Als Zugabe hatte die Kapelle den Song „Happy“ von Pharrell Williams ausgesucht, der 2014 die Hitparaden stürmte. Damit bedankten sich die jungen Musiker bei ihrem Publikum und wünschten den Anwesenden schöne Ferien.

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