Kaffee, Eis oder kalte Getränke — was hilft bei Hitze?

25.8.2016, 17:28 Uhr
Kaffee, Eis oder kalte Getränke — was hilft bei Hitze?

© Foto: Stefan Hippel

HERZOGENAURACH — Es ist Mittagszeit — vor den Läden in der Hauptstraße herrscht Hochbetrieb. Viele zieht es trotz, oder genau wegen der Hitze in der Mittagspause vor die Tür. So auch die beiden Schaeffler-Mitarbeiter Sudhakar Arumugam (30) und Michail Mishanchuck (33), die sich in der Nähe des Kreisels an der Schütt unter den schattigen Bäumen niedergelassen haben.

„Wir haben zwar eine betriebseigene Kantine, aber bei so schönem Wetter gehen wir lieber nach draußen“, meinen die Beiden. „Und nach der Brotzeit geht es natürlich noch zum Eiscafé Carlo für ein Eis — das ist doch ein Muss“, fügt Sudhakar lachend hinzu.

Kaltes kühlt nicht

Neben der Kugel Eis sind für viele kühle Getränke der Geheimtipp — klar, so eine Erfrischung tut gut. Doch eiskalte Flüssigkeiten sind gar nicht so eine gute Abkühlung wie man gemeinhin denkt. Der Körper hat mit dem Temperaturausgleich zwischen heiß und kalt zu kämpfen und der Stoffwechsel wird angeregt. Dadurch schwitzt man mehr und wichtige Salze und Mineralien gehen verloren.

Obwohl dies den meisten bekannt ist, greift die Mehrheit doch zum kühlen Drink. Eine der wenigen Ausnahmen ist Hanna Köhler. Die 28-jährige, die sich gemeinsam mit einer Freundin vor dem „espressovita“ niedergelassen hat, schwört auf ihren Kaffee. Verstehen kann sie die Leute trotzdem. „Ist ja klar, wer mag denn bei 30 Grad auch einen Tee trinken?“, meint sie.

Derselben Meinung ist auch Christof Tretter (19) „Warmes Bier schmeckt halt einfach nicht“, lautet sein Fazit. Gemeinsam mit Bruder Philipp (20) und Cousin Flo Meier (25) nutzt der junge Mann die Mittagspause beim griechischen Imbiss „Pita Pan“.

Wenn sie mehr Zeit haben, geht es für die Jungs bei dem Wetter dann auch gern schon einmal ins Freibad — wie auch für Nele (8), die nicht nur dort, sondern auch im Pool der Freunde ein Stammgast ist.

Annabella Konrath (31) und ihr Sohn Rafael (2) bevorzugen den See.

„Da ist meistens nicht ganz so viel los und Chlor ist auch keines im Wasser“, sagt die Mutter. Na dann. ab auf die schattige Liegewiese und es kann nichts mehr schiefgehen, oder?

Das stimmt nicht ganz: Auch im Schatten kann die Sonne zuschlagen. Zwar dringen nur 40 Prozent der UV-Strahlen auf die Haut durch, doch das reicht, um auf Dauer Hautschäden hervorzurufen.

Da hilft nur eines: Ordentlich eincremen — oder aber ganz zu Hause bleiben und sich im kühlen Keller verkriechen.

„Nicht vor die Tür gehen“, lautet auch der Tipp von Eva Nagel (32). Befolgen kann Sie ihn selbst leider nicht ganz „Der Hunger hat es jetzt doch geschafft, uns nach außen zu treiben“, lacht sie. Ihren Begleiter Andreas Hopfner scheinen die Temperaturen hingegen überhaupt nicht zu stören. „Es ist doch noch gar nicht so warm, jedenfalls fühlt es sich nicht so an“, meint der 30–jährige Projektmanager.

Nicht als Belastung, sondern als Erleichterung empfindet auch Buchhändlerin Stefanie Greber die warmen Tage. „Ich finde, man muss überhaupt nichts gegen die Hitze tun. Es ist doch schön, wenn man sich jetzt wenigstens einmal auf ein paar Tage Sonnenschein am Stück verlassen kann. Und für die Kinder freut es mich auch total, dass sie in den Ferien nochmal so ein Wetter abbekommen“, findet sie.

Apropos Kinder — viele sind in der Fußgängerzone nicht anzutreffen.

Dazu müsste man wahrscheinlich einen Abstecher ins Freibad machen.

Für die „Großen“ ist das allerdings nicht immer so einfach. Die Arbeit ruft und statt auf den Liegestuhl geht es für viele an den Schreibtisch. Auch dort steigen die Temperaturen mit voranschreitender Zeit. Wie wäre es damit, zwischendurch mal kurz das Fenster zu öffnen? Keine gute Idee — die aufgewärmte Luft von außen gelangt so nur schneller ins Innere.

Gelüftet werden sollte nur einmal am Abend, dann aber ausgiebig. Tagsüber stellt der Rollo oder der Ventilator die bessere Alternative dar.

Und obwohl wir die heißen Temperaturen oft als Anstrengung empfinden, sollte man die Warmwetterperiode noch genießen. Schneller als gedacht werden die Tage kommen, in denen Sandalen und Sommerkleider wieder mit dem hinteren Eck im Kleiderschrank Vorlieb nehmen müssen.

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