Kairlindach: "Ein Hauch der Gottheit ist Musik"

9.7.2018, 16:01 Uhr
Kairlindach:

© Foto: Maria Reichel

Eine Gestimmtheit zwischen Verzagtheit und Vertrauen gestalteten die Sängerinnen und Sänger im Eingangschoral "Wohin soll ich mich wenden . . .?", einer freien, fast eigenwilligen Nachdichtung des an dieser Stelle üblichen Motivs des "Kyrie eleison – Herr erbarme dich!". Kräftiger Lobpreis aus vollem Herzen, aber nie mächtig oder zu laut, folgte im Gloria: angesichts der himmlischen und kosmischen Dimension des Liedes wird der menschliche Beitrag zum staunenden Stammeln.

Im Sanctus – zweifellos dem Höhepunkt des Werkes, das als Zugabe ein zweites Mal zu Gehör kam – wird der Lobpreis dann in ehrfürchtigem Pianissimo zur reinen Anbetung. Weniger als in anderen Messen hat man hier den Eindruck, schon in den Gesang der hohen geflügelten Wesen um Gottes Thron hineingenommen zu sein, hier empfindet man eher den Abstand zum unermesslichen Gegenüber. Und doch ist gerade dadurch etwas zu ahnen von der alles umfassenden Größe Gottes. Wenn die Musik "ein Hauch der Gottheit" ist, so ist es den Sängerinnen und Sängern gelungen, etwas von der Präsenz dieses Hauches im Kirchenraum durch ihre Stimmen erfahrbar zu machen.

Beim Schlusschoral "Großer Gott, wir loben dich" ließen sich die Zuhörer gern zum Mitsingen einladen, und sie bedankten sich für die geistlich-musikalische Stunde mit kräftigem Applaus und großzügigen Spenden.

Am Sonntag, 15. Juli, sind um 10.30 Uhr Teile der Schubert- Messe im Gottesdienst in Höchstadt zu hören.

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