Karibik-Gefühl auf vier Rädern

13.4.2017, 06:00 Uhr
Karibik-Gefühl auf vier Rädern

Am Anfang war das "Baby" Schrott. Robert Stöber entdeckt einen runtergekommenen alten Paket-Transporter in einer Scheune bei Forchheim. Zusammen mit seinem Geschäftsfreund Ben Schneider aus Hemhofen erkennt er gleich: Das ist genau das richtige Fahrzeug für ihre Geschäftsidee: Erst Rumfahren, dann Rum shaken. Sie verwandeln den Schrotthaufen in eine Karibik-Lounge auf vier Rädern. Während die Foodtrucks boomen, kreieren sie einen "DrinkTruck", eine mobile Cocktail-Bar, autark von Wasser und Strom. "Wir wollten einfach etwas total anders machen."

Im Fahrzeug stehen jetzt Kühlschränke und Hunderte Gläser, wo früher Pakete in den Regalen gestapelt waren. Die Decke ist mit Laminat verziert, LEDs sorgen für wechselnde Farbakzente beim Licht. Wände, Sitze und sogar der Schaltknüppel im Führerhaus sind mit goldenem Leder verziert. "Unser Daniel Düsentrieb macht’s möglich", sagt Ben Schneider und meint seinen Freund Gernot Grabosch, der den Truck für die Rumfahrer in eine rollende Bar verwandelt hat. "Er ist sozusagen der Bauherr."

Knapp 500 Stunden Arbeit haben die drei Freunde in das Auto investiert. Und rund 50 000 bis 60 000 Euro. Anderthalb Jahre vergingen von der Idee bis zur Umsetzung. Und jetzt steht das "Baby" da. Außen schwarz, innen golden. Passend dazu gibt es schon den eigenen Rum. "Aurum" soll eine goldene Zukunft bringen. Die Männer haben die Sorte selbst abgeschmeckt, eine Firma hat sie ihnen aus drei karibischen Rumarten "geblendet", also zusammengestellt.

"Probier mal", sagt Ben Schneider. "Es schmeckt ein bisschen nach Kokos, Vanille und Toffee — im Abgang nach Zitrus". Sein Faible für Rum hängt bei dem 33-Jährigen eng mit seinem Job zusammen. Der Inhaber eines Reisebüros in Hemhofen hat auf seinen Ausflügen in die Karibik gut 60 Flaschen Rum gesammelt. "Beim Kreieren von Aurum hatten wir da einige Liter Verschleiß", lacht er. "Ich kaufe aber weiter wie ein Wahnsinniger."

Inzwischen haben Stöber und Schneider auch Vertriebspartner für ihre Kreation gefunden: die Metzgerei Fleischmann und das Hotel Drei Kronen, beide in Adelsdorf. Als Rumfahrer hoffen die beiden, dass ihre Geschäftsidee ankommt. Beide haben vor, ihre Jobs zu behalten. Robert Stöber ist Landschaftsgärtner in Forchheim.

Und nicht nur die zwei dürfen sich hinter der Bar versuchen. Auch Gernot Grabosch mixt Cocktails, Gastauftritte sind geplant und erwünscht. Jeder, der gut shaken kann, darf sich gerne melden. Und die Kunden dürfen ihre Getränke selbst gestalten. Frei nach dem Motto: "Gönnt euren Geschmacksknospen einen kleinen Urlaub."

Nicht nur Alkohol wartet hinter der Karibik-Klappe der Rumfahrer.

Sie haben auch Saft-Cocktails im Angebot, Milchshakes oder selbstgemachte Eistees. "Wir sind kein Ballermann-Sauftruck, sondern bieten ein Angebot mit Flair", sagt Ben. Dann macht er die Klappe erst mal wieder zu.

Hier macht der Truck Station:

Ben Schneider und Robert Stöber fahren ihren "Drink-Truck" erstmals vor am Samstag, 29. April, zum zehnjährigen Jubiläum bei Getränke Kistner in Forchheim. Großes "Rollout" feiern die Rumfahrer dann am 5. Mai, Kerwasfreitag in Hemhofen. Der Truck macht Station auf dem Parkplatz bei der ehemaligen Bäckerei Langgut. Mit Karibik-Flair, Sitzgelegenheiten und DJ Karl Koks bieten sie Programm. Am 13. Mai, sind sie dann ab 15 Uhr bei "Smoke on the Keller", das Grillevent in Adelsdorf in der Oesdorfer Straße.

Interessierte können den Truck für private Feiern oder Firmenevents buchen.

 

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