Kein Beruf, sondern Berufung

17.9.2014, 14:55 Uhr
Kein Beruf, sondern Berufung

© Foto: Seitz

Aufgewachsen ist Daniel Städtler in Eckental. Für den eher intellektuellen Städtler waren zwei Personen prägend: sein Religionslehrer und der Pfarrer vor Ort. „Ich hatte mit der Kirche nicht so viel am Hut, aber da waren diese zwei Menschen, die sehr vernünftig waren und immer die besseren Argumente hatten. Und da dachte ich: Da muss doch was dran sein“, erinnert sich der 26-Jährige.

Der wissbegierige junge Mann begann also, sich ehrenamtlich in der Gemeinde zu engagieren, nach dem Abitur absolvierte er ein Theologiestudium in Erlangen. „Ich hatte gesehen, was der Pfarrer alles macht und dachte, das wäre was für mich. Außerdem gehört es für mich zum Glauben dazu, auch etwas weiterzugeben. Das ist nicht einfach nur ein Job, das ist eine Berufung.“

Das Studium hat Städtler als „sehr bereichernd“ empfunden, wenngleich sich durch die viele Theorie sein „Blick verengt“ und er auch gezweifelt habe. Trotzdem blieb er dabei und bestand das kirchliche Examen. „Und jetzt als Vikar sehe ich wieder, was man machen kann und darf auch selbst endlich was machen“, freut sich Daniel Städtler auf die vor ihm liegende Zeit. Das Vikariat ist nun die Praxisausbildung zum Pfarrer. Zwischen den Praxisblöcken in der Herzogenauracher Gemeinde folgen immer zweiwöchige Theoriekurse im Predigerseminar in Nürnberg.

Dass er in Herzogenaurach tätig sein darf, freut Städtler sehr. Zum einen, weil es seiner Heimatgemeinde sehr ähnlich ist, und weil seine Frau noch in Erlangen studiert — ebenfalls Theologie. Und auch, dass Herzogenaurach so international ist, gefällt dem 26-Jährigen: „Für jemanden wie mich, der noch lernt, ist das doch grandios. Ich kann hier ganz viel erleben“, ist er sich sicher.

Worauf er sich am meisten freut? „Darauf, einen ganzen Gottesdienst alleine halten zu dürfen“, sagt Städtler und strahlt über das ganze Gesicht. Als Herausforderung sieht er den Religionsunterricht. „Da weiß ich einfach noch nicht, was mich erwartet.“ Offiziell eingeführt wird Daniel Städtler beim Gottesdienst zum Gemeindefest am kommenden Sonntag, 21. September, um 10 Uhr im Martin-Luther-Haus.

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