Keine Ortsumgehung für Gremsdorf

17.3.2016, 06:00 Uhr
Keine Ortsumgehung für Gremsdorf

© André De Geare

Die großen Transparente gehören inzwischen fast schon zum Ortsbild von Gremsdorf. Seit 2010 fordert die „Bürgerinitiative für eine beruhigte Haupstraße“ darauf in großen Lettern eine Ortsumgehung. Der Wunsch allerdings ist noch viel älter. Schon 1965 ist eine Umgehungsstraße in den Plänen der Gemeinde erhalten gewesen. Im Jahr 2001 haben sich die Anwohner zusammengeschlossen, um die lärmenden Lastwagen aus ihrem Ort zu vertreiben. Bislang ohne Erfolg.

Damals durchquerten insgesamt noch rund 14 000 Fahrzeuge täglich die Gemeinde. Bei einer Verkehrszählung im Jahr 2011 kam die Bürgerinitiative bereits 16 500, darunter 14 800 Pkw und 1900 Lkw. „Lärm und Gestank machen uns krank“, heißt es auf der Homepage der BI. Der Bundesverkehrswegeplan 2030 nimmt jetzt erst mal die Hoffnung, dass sich das bald ändern wird.

Der Erlanger Wahlkreisabgeordnete Stefan Müller (CSU), der die Pläne des Verkehrsministeriums gestern in einer Stellungnahme kommentierte, betont: „Der Bedarf für die Ortsumgehung ist unstrittig.“ Allerdings sprächen nach den Prüfungen der Fachbehörden schwerwiegende ökologische Bedenken gegen die Realisierung. „Wir müssen nun gemeinsam mit der Gemeinde darüber nachdenken, welche alternativen Entlastungsmöglichkeiten denkbar sind.“

Bürgermeister Norbert Walter, der eine Ortsumgehung natürlich begrüßt hätte, möchte sich in den nächsten Tagen äußern, wenn ihm ausführlichere Unterlagen vorliegen.

Der Sprecher der Bürgerinitiative, Markus Franke, war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, weil er derzeit im Ausland weilt. Er hatte bereits 2011 die Hoffnung geäußert, dass die Umgehung der B 470 im Verkehrswegeplan 2030 berücksichtigt wird und war damals auch sehr zuversichtlich. In den Grundstücken der Anwohner der Hauptstraße werde schließlich ein Schallpegel von über 90 Dezibel erreicht. Ein mittlerer Dauerpegel von genau diesem Wert (z. B. einer Fräsmaschine) mache in der Arbeitswelt das Tragen eines Gehörschutzes verpflichtend.

Also müssen für Gremsdorf jetzt neue Lösungen her.

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