Keine Punkte nach zähem Ringen

23.2.2014, 19:30 Uhr
Keine Punkte nach zähem Ringen

© Roland Huber

Insgesamt war es ein Spiel, das mit viel Kampf und Krampf geführt wurde, welches aber beide Mannschaften unbedingt gewinnen wollten und das zeigte, dass beide Teams zu den besten Verteidigern der Liga zählen.

Das erste Viertel lief extrem schlecht aus Herzogenauracher Sicht. Zwar hatte man immer wieder gute und offene Würfe, aber sie fielen einfach nicht rein. Die Bayreuther zogen sich in der Zone gut zusammen, wann immer sich ein Longhorn in Richtung Korb auf den Weg machte, aber die Aurachstädter konnten die sich daraus ergebenden Würfe aus der Ferndistanz nicht verwandeln. Auf Seiten des Tabellenneunten, wurde vor allem der starke Center Julius Seither (17 Punkte) häufig gut in Szene gesetzt. Bei der TSH hielt vor allem der wieder einsatzbereite Monty Rogers die Seinigen im Spiel und so stand es nach den ersten zehn Minuten 23:15 für die Wagnerstädter.

Im zweiten Viertel sollte sich das Spiel nun komplett drehen. Der heimische Angriffsmotor lief auf Hochtouren, insbesondere Toni Donhauser explodierte nun förmlich, traf einen Dreier und legte gleich zwei Zweier nach. Markus Person und Mike Kaiser zogen mit viel Elan zum Korb und netzten dort ein, bei den Bayreuthern hielt lediglich der 2,10 Meter große Centerhüne Christoph Jungbauer dagegen. Doch auch er konnte nicht verhindern, dass die Longhorns zur Halbzeit mit 43:39 führten.

Nach der Pause ging es zunächst genauso gut für die TSH weiter. Denn nach zwei weiteren Spielminuten führte sie mit 49:41. Jetzt sollte Folgenschweres passieren. Der vermeintlich wichtigste Bayreuther Spieler, Jungbauer, verletzte sich schwer (ihm sprang die Kniescheibe raus) – und die Oberfranken entwickelten eine „Jetzt-erst-recht-Mentalität“, während die Longhorns sich wohl in falscher Sicherheit wähnten. Ergebnis dieses kleinen Spielchens war, dass den Herzogenaurachern fast gar nichts mehr gelang, den Bayreuthern dafür aber fast alles. So konnten die Gäste bis zur Viertelpause mit 60:57 in Führung gehen.

Danach fingen sich die Herzogenauracher wieder, kamen durch Donhauser und Awarke zu Punkten. Für die Bayreuther konterte Kevin Eichelsdörfer, der immer wieder mit all seinem Tempo in Richtung Korb zog und dort souverän abschloss. Über das gesamte letzte Viertel wanderte die Punktedifferenz zwischen Gleichstand und fünf Punkten Vorsprung für Bayreuth hin und her, aber die Herzogenauracher konnten nie in Führung gehen.

Immer wieder gab es Situationen, in denen das Spiel sich hätte drehen können – etwa als Benedikt Aumeier einen Dreier traf und Christian Imberi gleich im nächsten Angriff einen spektakulären Korbleger verwandelte, aber die Wagnerstädter hatten immer die richtige Antwort.

So auch beim Stand von 75:73 für die Gäste: Die TSH hatte den Ball, kam zu einem relativ freien Dreier, vergaben diesen aber. Im Gegenzug traf Tim Brauner einen extrem schweren, da gut verteidigten Dreier und die Bayreuther lagen 78:73 in Front; bei noch 23 Sekunden auf der Uhr.

Mike Kaiser schnappte sich nun den Ball, rannte über das Feld und verwandelte sofort einen Dreipunktwurf. Es stand 76:78. Die Longhorns foulten sofort, so dass Seither zwei Freiwürfe bekam, jedoch nur einen traf. So hatte die TSH die Chance auf die Verlängerung, aber auch ein letzter freier Dreier fand nicht ins Ziel.

Trainer Peter Simon: „Irgendwie sind wir heute nie so richtig ins Spiel gekommen. Wir haben zwar alles probiert, aber nur im zweiten Viertel kamen wir mal so richtig ins Laufen. Ansonsten mussten wir für jeden Korb hart kämpfen. Insgesamt hatten wir aber genug offene Würfe, um das Spiel gewinnen zu können, aber es sollte heute einfach nicht sein. Hätten wir allein schon eine vernünftige Freiwurfquote gehabt, hätte es ausgereicht, aber man muss auch sagen, dass die Bayreuther verdient das Spiel gewonnen haben. Nach dem Ausfall von Jungbauer haben sie genau richtig reagiert.

Longhorns: Patton 3, Person 7, Aumeier 7, Kaiser 11, F. Simon, Imberi 9, Dlugosch, Buniatian, Awarke 9, Donhauser 19, Rogers 11.

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