Kellerberg: 1000 Unterschriften für Tempo 30

6.3.2018, 18:49 Uhr
Kellerberg: 1000 Unterschriften für Tempo 30

"Manche brettern hier den Berg runter, dass vom Sog im Petersbecks-Kellerhaus die Türen wackeln", schildert Karsten Wiese, Vorsitzender des Kellerbergvereins, drastisch die Verkehrssituation am Kellerberg. Beim Einfahren in die Stadt liegen am Kellerberg auf beiden Seiten der Straße die Bierkeller mit ihren Kellerhäuschen oben drauf. Linker Hand zweigt die Bergstraße in Richtung Gymnasium und Ritter-von-Spix-Schule ab. Viele Schülerinnen und Schüler stellen ihre Fahrräder am Parkplatz an der Aischtalhalle ab, der sich unterhalb der Kellerhäuschen befindet.

Kellerberg: 1000 Unterschriften für Tempo 30

© Fotos: Ulrich Schuster

Um in die Schule zu gelangen, müssen die Mädchen und Jungs dann die viel befahrene Staatsstraße überqueren. Das birgt Gefahren. Denn aktuell gilt hier auf der Staatsstraße 2763 zwar Tempo 50, doch das fahren offenkundig die wenigsten Verkehrsteilnehmer. "Viele fahren mindestens 80 Sachen", beobachtet Karsten Wiese ständig. "Das ist echt krass. Mich wundert’s, dass es hier noch keinen Unfall gab."

Zum Schutz der Schülerinnen und Schüler, der Besucher der Keller, aber auch der darunterliegenden Keller, die unter den Erschütterungen leiden und vor dem weiteren Verfall bewahrt werden sollen, will man versuchen, Tempo 30 auf der Straße Kellerberg zu erreichen.

Um die Forderung nach Tempo 30 zu untermauern, hat der Kellerbergverein mit Unterstützung der Stadt Höchstadt und dem Elternbeirat des Gymnasiums bereits bei einer Aktion im August 2017 über 1000 Unterschriften für dieses Ansinnen gesammelt. Die Mappe mit den Unterschriftenlisten überreichten nun Karsten Wiese, Bürgermeister Gerald Brehm sowie Birgit Völker und Ulla Rosensteiner vom Elternbeirat des Gymnasiums in der Außenstelle des Landratsamtes an den Landrat.

"Kein leichtes Unterfangen"

Tritthart zeigte sich aufgeschlossen. "Ich kann dem vorgebrachten Wunsch was abgewinnen", sagte er. Doch müsse er erst mit den beteiligten Behörden sprechen. Eine Tempobegrenzung auf einer Staatsstraße sei kein leichtes Unterfangen, denn hier sei nicht die Stadt Höchstadt zuständig, sondern das Staatliche Bauamt, die staatliche Straßenverkehrsbehörde am Landratsamt und auch die Polizei müsse die Geschwindigkeitsreduzierung absegnen.

Bürgermeister Brehm wies darauf hin, dass es sich hier um einen "begründeten Ausnahmefall" handle. Schließlich gehe es um den Schutz vieler Schülerinnen und Schüler, den Erhalt des Kulturgutes am Kellerberg und zudem käme mit einem geplanten neuen Baugebiet hinter dem Weberskeller ein weiterer Gefahrenpunkt hinzu, da dann eine zweite Ausfahrt auf die Staatsstraße nötig werde. All dies würde eine Ausnahmeregelung rechtfertigen, so Brehm.

Alexander Tritthart sicherte den Akteuren eine wohlwollende Prüfung des Anliegens zu. "Versprechen kann ich aber nichts", fügte der Landrat aber hin zu. Er regte an, dass die Stadt an der Engstelle doch ein Geschwindigkeitsmessgerät aufstellen solle, damit man Daten über die rasenden Fahrzeuglenker und damit auch eine bessere Argumentation gegenüber dem Staatlichen Bauamt habe. Diesen Vorschlag will Bürgermeister Brehm bald umsetzen, in der Hoffnung, dass dann Tempo 30 zügig umgesetzt werden kann.

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