Kerwa-Podium: Kritik am neuen Dach

7.7.2014, 17:15 Uhr
Kerwa-Podium: Kritik am neuen Dach

© Anestis Aslanidis

Engelmann will keine Pauschalkritik aussprechen, lobt zum Beispiel die Optik und die behindertengerechte Rampe, die auch den Musikern erlaube, schweres Gerät problemlos auf die Bühne zu bringen.

Doch das Dach der Anlage, die insgesamt eine halbe Million Euro gekostet hat, ist ihm ein Dorn im Auge. Die Form sei in punkto Akustik definitiv nicht optimal ausgelotet worden. Das hätte man im Vorfeld abklären müssen, merkt er an. Beispielsweise mit einem Tontechniker.

Eher profan, aber ihm dennoch wichtig, ist sein zweiter Kritikpunkt: „Das Dach ist einfach zu klein.“ Er hätte es wesentlich sinnvoller gefunden, wenn die Kante an allen Seiten etwa zwei Meter über die Bühne hinaus ragen würde. So schließe es genau oberhalb des Podiums ab.

Bei Regen würden die Orchester- oder Bandmitglieder automatisch nass, wenn auch nur ein Hauch von Wind wehe. Daher müssten die Musiker ihre Anlagen bei unsicherer Wetterlage sicherheitshalber weiter hinten aufbauen, so Engelmann.

„Da verliert man zum einen Platz auf dem Podium und zum anderen Qualität – akustisch und optisch“, wie der Orchesterchef betont. Man höre und sehe dadurch die Musiker schlechter. Engelmann: „Und für uns spielt der Blickkontakt zum Publikum eine Riesenrolle.“

Ein kleinerer Mangel sei dagegen, dass der Kabelschacht auf dem Podium sich an einer Stelle befinde, die dann verdeckt sei, wenn mobile Teile der Bühne bewegt würden. Die Stadtjugendkapelle sei davon nicht betroffen gewesen, aber bei künftigen größeren Konzerten könnte das zu Problemen führen.

„Not amused“ reagierte Bürgermeister German Hacker auf die Kritik: „Zu Herrn Engelmanns Äußerungen gibt es keinen Kommentar von mir. Es hat wohl in Herzogenaurach selten einen längeren Abklärungsprozess gegeben als im Hinblick auf den Bau des neuen Podiums. Es wird daher auch keine maßgeblichen Änderungen mehr geben.“

Ganz im Gegenteil, habe er fast ausnahmslos Lob für die Konstruktion mit dem Pagodendach gehört: „Es war ja ein traumhaftes Auftakt-Wochenende für die Kirchweih, wozu auch das neue Podium beigetragen hat. Es hat alles geklappt, auch die ebenfalls neue Lautsprecheranlage ist definitiv eine Verbesserung. Ich habe nur positive Rückmeldungen erhalten.“

Natürlich gebe es beim Thema Lautstärke immer wieder unterschiedliche Meinungen. Sollte jemand die Beschallung als zu laut empfinden, könne man sich jederzeit an Jürgen Oswald wenden, der während des Kerwabetriebs stets auf oder neben der Bühne zu finden sei und sich der Beschwerden umgehend annehme.

Zum Schluss gibt es doch noch einen Kommentar Hackers zur Dachkonstruktion: „Es ist bei jeder offenen Bühne so, dass man bei Regen nass werden kann. Wir haben zum Schutz die Bäume dahinter, und die Bühne ist nach Osten geöffnet. Bei der bei uns üblichen Hauptwindrichtung sollte da eigentlich relativ wenig passieren.“

Keine Kommentare