Kirche vor Ort muss erkennbar bleiben

30.10.2018, 06:57 Uhr
Kirche vor Ort muss erkennbar bleiben

© Foto: Heinrich Schmidt

Zunächst begrüßte der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Weisendorf, Michael Schmidt, rund 100 Pfarreiangehörige aus den Pfarreien Hannberg und Weisendorf in der Mehrzweckhalle Großenseebach. Er stellte zu Beginn mit Pfarradministrator Johannes Saffer die beiden Vorstände der jeweiligen Pfarrgemeinderäte vor.

Danach gab Thomas Willert, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates Hannberg, eine Darstellung in Bildern zu den Besonderheiten und Gemeinsamkeiten der beiden Pfarreien sowie ein Rückblick der bisherigen Zusammenarbeit seit dem Jahr 1997, als erstmals mit Herwig Gössl ein gemeinsamer Pfarrer für beide Pfarreien eingesetzt worden war. Im Laufe der Zeit, insbesondere seit der Gründung des bisherigen Seelsorgebereichs Erlangen Nord-West im Jahr 2005, gab es zahlreiche gemeinsame Aktivitäten und Berührungspunkte.

Anschließend stellte Pfarrer Saffer die neuen Entwicklungen für die beiden Pfarreien ausführlich dar. Durch die Fortschreibung des Pastoralen Stellenplans im Erzbistum Bamberg, der künftig nur noch 120 Priester-Stellen vorsieht, wurde im ganzen Erzbistum eine Neustrukturierung notwendig und der Diözesane Entwicklungsprozess "Erzbistum mitgestalten" ins Leben gerufen.

Mindestens 12 000

Die Anzahl der Dekanate wird halbiert und die bisherigen 95 Seelsorgebereiche werden in 45 größere Seelsorgebereichs-Einheiten zusammengefasst. Diese müssen zwei Kriterien erfüllen: Eine Anzahl von mindestens 12 000 Katholiken (Land) beziehungsweise 17 000 Katholiken (Stadt) und ein Pastoral-Team von mindestens fünf Pastoralen Mitarbeiter/innen.

Für die Pfarreien Hannberg mit Großenseebach und Weisendorf bedeutet dies den Abschied aus dem bisherigen Seelsorgebereich Erlangen Nord-West mit Röttenbach, Hemhofen und Dechsendorf und einen neuen Zusammenschluss mit den drei Herzogenauracher Pfarreien St. Magdalena, St. Otto und St. Josef Niederndorf. Im Laufe der nächsten Monate bis Ostern 2019 wird ein Übergangsgremium mit Vertretern aller Pfarreien den Zusammenschluss auf den Weg bringen und einen Namen für den neuen Seelsorgebereich, einen Verwaltungssitz und ein Pastorales Konzept beschließen, sodass im September 2019 der neue Seelsorgebereich von Erzbischof Ludwig Schick installiert werden kann.

Für die Pastorale Arbeit steht in dem neuen Seelsorgebereich Hannberg-Herzogenaurach-Weisendorf ein Pastorales Team von sechs Personen zur Verfügung – drei Priester und drei Pastorale Mitarbeiter/innen. Aktuell sind sogar noch mehr Priester mit zwei Kaplanen in Herzogenaurach sowie Pfarrer i. R. Franz Reus und Pater P. Claus Bayer in Weisendorf im Einsatz, doch das wird sicher nicht mehr in der weiteren Zukunft in dieser Form der Fall sein.

Neue Infos nach Ostern

Das Übergangsgremium wird sich aus vier Vertreter/innen aus Hannberg, drei Vertreter/innen aus Weisendorf, zehn Vertreter/innen aus Herzogenaurach sowie den sechs Hauptamtlichen des Pastoralen Teams zusammensetzen. Nach Ostern 2019 wird es eine weitere Pfarrversammlung geben.

Nach so vielen Informationen gab es Gelegenheit zu Fragen und Diskussion. Nach einem etwas zögerlichen Beginn folgten verschiedene Fragen der Anwesenden zur konkreten Entwicklung vor Ort, wie der Zukunft der Pfarrbüros, der bisherigen Gremienarbeit und Unterstützung der ehrenamtlichen Tätigkeiten. Viele Fragen konnten noch nicht abschließend beantwortet werden, da sich all dies erst in Verhandlungen im Laufe des nächsten Jahres klären wird.

Pfarrer Johannes Saffer legte ein klares Bekenntnis zum Erhalt der Pfarrbüros vor Ort ab, vielleicht mit geänderten Öffnungszeiten und Aufgaben aufgrund des künftigen gemeinsamen Verwaltungssitzes. Wichtig sei, dass Kirche vor Ort ein Gesicht behalte und eine Anlaufstelle bleibe. Denn es sei klar: "Die Menschen vor Ort prägen ihre Kirche und ihre Pfarrei, und dies wird auch in größeren Seelsorgebereichen wichtig bleiben – vielleicht sogar umso wichtiger werden."

Die Teilnehmer/innen der Versammlung begrüßten mehrheitlich den Zusammenschluss mit Herzogenaurach und konnten auch die Notwendigkeit gut nachvollziehen. Betont wurden das Miteinander und die Wichtigkeit, sich kennenzulernen.

Konkret soll es dazu auch eine gute Terminabstimmung für die Zukunft geben, damit charakteristische Feste und Veranstaltungen jeder Pfarrei ihr Alleinstellungsmerkmal behalten und die Angehörigen der anderen Pfarreien auch dort teilnehmen können.

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