Kirchengemeinde hat jetzt eine Bibel aus dem Jahr 1652

27.10.2017, 18:08 Uhr
Kirchengemeinde hat jetzt eine Bibel aus dem Jahr 1652

© Foto: Sylvia Hubele

Die Bibel, die Hannsdieter und Ottilie Hirsch der Kirchengemeinde schenkten, war seit vielen Jahren im Besitz ihrer Familie. Gedruckt in der Nürnberger Druckerei Endter, wurden diese Bibeln zunächst in Kirchen genutzt. Dabei sind sie nicht einfach zu lesen, stehen doch zwischen den Zeilen der lutherischen Übersetzung auch dessen Anmerkungen und Verweise.

Hirsch kann sich noch gut daran erinnern, wie er die Bibel bei seinem Großvater lesen durfte. Besonders beeindruckt war er vom Jerusalemer Lageplan, aber auch vom Sinnflut-Bild, auf dem Täler und Menschen im Wasser versinken, während ein riesiger Kasten mit vielen Zimmerchen die Überlebenden beherbergte.

Zu Gast war auch Thilo Liebe, Leiter der Bibliothek des Landeskirchlichen Archivs in Nürnberg, der viel Interessantes über die Thüringischen Kurfürsten und Herzöge erzählte, von denen etliche in dieser Bibel abgebildet sind: "Heute würde man sie wohl als Sponsoren bezeichnen", so Hirsch.

Auch Gertraud und Karl-Heinz Schülein hatten zum Gemeindeabend eine Hausbibel mitgebracht — einst vermacht von der Tante Gertraud Schüleins. Das Ehepaar überlegt ebenfalls, die Bibel dem Museum zu überlassen. Diese ist deutlich abgegriffener als das Exemplar von Hirsch, das jetzt der Kirchengemeinde Röttenbach gehört, und müsste vermutlich restauriert werden.

Eine solche Bibel kostete zwischen sechs und zehn Talern, berichtete Liebe, was in etwa dem Jahresgehalt einer Köchin entspricht. Die von der Familie Hirsch gespendete Bibel bekommt ihren Platz in einer extra Vitrine des Franziskushauses.

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