Kirchliche Höhepunkte zu Ostern in Höchstadt

2.4.2018, 16:49 Uhr
Kirchliche Höhepunkte zu Ostern in Höchstadt

© Foto: katholische Pfarrgemeinde

Zwar wurden heuer die Musiker des Bläserensembles "Bavarian Brass" vermisst, was der Feierlichkeit jedoch keinen Abbruch tat. Die neu geweihte Orgel von St. Georg erwies sich einmal mehr als "Königin der Instrumente" und als Ausdruck eines ganzen Orchesters. Die Symbolik von Licht und Dunkelheit wurde mit dem Osterfeuer vor der Kirche, dem Entzünden der Osterkerze und der Lichtverteilung in der dunklen Kirche zelebriert.

Die Bedeutung des biblischen Wortes für die Christen kam in Lesungen zum Ausdruck. Schließlich trugen Ministranten festlich das geöffnete Evangelienbuch in die mittlerweile komplett erhellte Kirche, damit daraus das Osterevangelium verlesen werden konnte.

Auch das Element des Wassers war Bestandteil des Gottesdienstes, erneuern doch die Katholiken an Ostern ihr Taufgelübde. In seiner Osterpredigt ging Dekan Kilian Kemmer auf den Trend von "selbstbestimmtem Leben, Sterben und Glauben" ein. Die Überbetonung von Selbstbestimmung ist nach seiner Ansicht eine Folge aus der Erkenntnis, "massiv fremdbestimmt zu leben".

Der Priester zählte die vielen Abhängigkeiten auf, die Menschen in "einem Strudel der Fremdbestimmung aufsaugen". Er nannte die Abhängigkeit von Menschen, von Geld, Speisen, Getränken, Drogen, Medikamenten, von Sexualverhaltensweisen, von Mode, Werbung bis hin zu Handys oder digitaler Sucht in sozialen Netzwerken.

Die Osterbotschaft zeigt für den Dekan, dass es bei Jesus ganz menschlich auch um das Abwägen von Fremd- und Selbstbestimmung ging. Diese mündeten jedoch ein in die Frage nach der eigenen Bestimmung. "Was will und erwartet Gott von mir, was kann ich anderen und mir selbst aufgrund meiner Fähigkeiten Gutes tun?".

Das seien die zentralen Fragen eines Jesus von Nazareth gewesen. Wenn Freiheit und Vernunft die notwendigen Voraussetzungen von Selbstbestimmung sind, gehe es also beim Glauben an Gott um Freiwilligkeit aus vernünftiger Liebe. "Zwang und Gewohnheit machen verrückt".

Die Auferstehung Christi sei die Bestätigung Gottes für ein selbstbestimmtes, freies, vernünftiges und liebevolles Leben, sagte Kemmer. Die Bestimmung Gottes für alle Menschen lautet nach seinen Worten: Leben für Menschen und mit Menschen – auf der Welt und nach dem Tod. "Diese frohe Botschaft kann seit 2000 Jahren nicht totgeprügelt werden." Ergänzend dazu brachten der Kirchenchor und die Stadtkapelle unter der Leitung von Florian Mayer am Ostersonntag eine festlich-jubilierende Ostermesse zu Gehör.

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