Kleiner Anteil am Sammler-Bau

13.12.2018, 07:00 Uhr
Kleiner Anteil am Sammler-Bau

© Foto: Rainer Groh

Wie unsere Zeitung mehrfach berichtet hat, haben die Arbeiten am neuen Hauptrohr begonnen. Das alte wurde verlegt, als dort, wo heute die A 73 verläuft, noch der alte Kanal verlief. Jetzt liegt der Sammler unter der Autobahn, was die Erneuerung auch zur Verkehrsbaustelle macht. Das Abwasser fließt in der Bauzeit durch einen Rohr-Bypass westlich entlang der Autobahn.

Diese Faktoren machen neben der Dimension des Kanals den Bau kostspielig. Und an den Kosten werden die Körperschaften beteiligt, die einen Einleitungs-Vertrag mit dem Erlanger Entwässerungsbetrieb haben — so auch der Abwasser-Zweckverband Seebachgrund, dessen drei Mitgliedsgemeinden Weisendorf, Großenseebach und Heßdorf (Reihenfolge in Fließrichtung) ihr Abwasser an einem Übergabepunkt bei Dechsendorf ins Erlanger Kanalnetz und schließlich in die Kläranlage leiten.

Bezahlt wird nach Menge, sagt Ulrich Kunert, Abteilungsleiter Verwaltung des Erlanger Eigenbetriebs. Am Übergabepunkt werden die Kubikmeter Abwasser gezählt und nach festgelegten Sätzen mit dem Abwasser-Zweckverband Seebachgrund abgerechnet. Dieser wiederum rechnet dann mit seinen Mitgliedsgemeinden ab und nach diesen Faktoren richten sich wiederum die Abwassergebühren, die die Bürger zahlen müssen.

Kleiner Anteil am Sammler-Bau

Der ganze Mechanismus wird jedes Jahr angepasst. Und hier, sagt Kunert, werden sich auch die Kosten für den neuen Hauptsammler in Erlangen wiederfinden. Freilich nicht in Form eines Ausbau-Beitrags auf einen Schlag, sondern zeitlich sehr gestreckt und auch in einer den Einleite-Mengen angepassten Höhe.

Der Zweckverband im Seebachgrund ist ja nicht der einzige "Abwasser-Partner" (so die offizielle Bezeichnung für die Einleiter) der Erlanger und bei weitem nicht der größte. Letzterer ist der Zweckverband Schwabachtal mit Gemeinden östlich der Stadt.

Insgesamt, so Kunert, stammt ein Viertel des in Erlangen geklärten Abwassers von den Partnern, aus dem Seebachgrund davon wiederum ein geringer Teil.

Bei der Festlegung des Einleitepreises, die jährlich getroffen wird, werden laut Kunert auch nur geringe Anteile an den kalkulatorischen Kosten von 2,5 Prozent, die jährlich insgesamt refinanziert werden müssen, die Partner treffen. Das Konstrukt mit den kalkulatorischen Kosten verstetige die Anteilslast und verteile sie auch zeitlich auf viele Jahre. Kunert weist auch darauf hin, dass die 14 Millionen Euro ein so außergewöhnlich dicker Brocken auch nicht seien. Der Entwässerungsbetrieb Stadt Erlangen habe in jedem durchschnittlichen Jahr Kosten von fünf bis zehn Millionen Euro.

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