Klimawandel: Kröten früher im Liebeswahn

28.2.2017, 06:00 Uhr
Schon eingesammelt sitzt diese Kröte im Eimer.

© Matthias Kronau Schon eingesammelt sitzt diese Kröte im Eimer.

Frösche halten technische Anweisungen für Quark. Warnschilder interessieren sie herzlich wenig und auch der Dienstplan beim Kreisbauhof ist ihnen egal. Wenn es zum Ende des Winters ein paar Tage lang warm ist, wandern sie los – egal, ob die schützenden Zäune schon stehen oder nicht. "Vor Jahren begann die Amphibienwanderung durchwegs erst Mitte März, in den letzten Jahren aber bereits Ende Februar bis Anfang März", erklärt Helmut König, Kreisvorsitzender beim Bund Naturschutz. "Immer Ende Februar ist der Bauhof schwach besetzt, da der Winterdienst anstrengend war, und genau dann am Ende die vielen geleisteten Stunden der Bauarbeiter als Urlaub abgefeiert werden", schreibt Helmut König in einer Pressemitteilung. "Wir haben daher nun schriftlich unseren Landrat gebeten, der geänderten Situation sich zu stellen, und die Aufbauarbeiten zukünftig noch in das Ende des Winterdienstes einzuplanen."

Auch jetzt sind wieder ein paar warme, regnerische Tage vorhergesagt. Etwa 40 Naturschützer stehen bereit, um die wandernden Amphibien einzusammeln.

Aus dem Landratsamt heißt es, die Warnschilder für die Amphibienwanderung würden bis heute aufgestellt. Die Zäune installiert der Bauhof dann ab 1. März, "da sich kein Bodenfrost mehr in der oberen Erdschicht befinden darf. Ansonsten kann es

bei der Zaunanbringung zu Schäden am Bankett kommen", meint Sprecherin Ramona Roth. Die Anbringung wird ungefähr zwei Wochen dauern, da die Zäune an verschiedenen Abschnitten von acht Kreisstraßen angebracht werden.

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