Kobold macht Fahrer froh

28.10.2016, 16:05 Uhr
Kobold macht Fahrer froh
Kobold macht Fahrer froh

Als im August russische und irische Jugendliche eine Woche lang in Höchstadt zum ersten internationalen Jugend-Musik-Festival zu Gast waren, standen auch mehrere Busfahrten an. Zu Beginn erzählte der Organisator der Jugendbegegnung, Wolfgang Köberlein, dem Busfahrer kurz, dass er ab sofort deutsche, russische und irische Gäste an Bord habe.

Sofort leuchteten die Augen des „busdrivers“ und er erzählte stolz, dass seine Frau Irin sei und dass er sogar deren Familiennamen angenommen habe. Er heißt jetzt Jürgen McCarthy. Und er sprudelte gleich hinterher, wie sehr er sein irisches Maskottchen vermisst, das ihn jahrelang in seinem Bus begleitet hatte.

Der Wagen wurde aus Altersgründen verkauft und McCarthy erfuhr zu spät davon: Sein Maskottchen war weg.

Köberlein holte sofort den Betreuer der irischen Jugendlichen, Michael Baynes hinzu, der sich als waschechter Ire ja in der Welt der irischen Maskottchen auskennen muss. Schnell war klar: Jürgen vermisst einen „Leprechaun“ — ein Kobold, der in der irischen Mythologie mit dem verborgenen Gold am Ende des Regenbogens in Verbindung gebracht wird.

Tief gerührt von so viel Verbundenheit eines fränkischen Busfahrers zur „irischen Kultur“ versprach Baynes einen Ersatz zu beschaffen. Er hatte auch gleich noch eine weitere Idee: Es gibt doch einen Bestseller, der genau so heißt wie der Busfahrer. Nein – nicht „Jürgen“, sondern „McCarthy“ – genauer gesagt „McCarthy’s bar“.

Als nun jüngst ein Delegation aus der Höchstadter Partnerstadt Castlebar zu Gast in Franken war, übergab der irische Bürgermeister ein Päckchen von Michael Baynes an Köberlein, auf zu lesen war: „for the busdriver“. Die Freude bei Jürgen McCarthy war groß. Schließlich hat er nicht irgendein irisches Maskottchen bekommen, sondern sogar „Finnegan“, den „King of the Leprechauns“. Und eine neue Feierabend-Lektüre – das Buch „McCarthy’s bar“.

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