Kommt die PWC-Anlage doch nach Neuhaus?

27.7.2016, 06:00 Uhr
Kommt die PWC-Anlage doch nach Neuhaus?

© Niko Spörlein

Und weil ganz aktuell der in Vergessenheit geratene Standort bei Neuhaus wieder ins Gespräch kommt, luden die Gemeinde Adelsdorf und Bürgermeister Karsten Fischkal zum Ortstermin auf den „Bucher Hügel“ (auf Neuhauser Seite), um die bisher ziemlich verwirrenden Entwicklungen zusammen mit der Landtagsabgeordneten Gabi Schmidt (Freie Wähler) zu „sortieren“. Und Schmidt stellte unmittelbar dort, wo vielleicht einmal die Einfriedung dieses Parkplatzes platziert werden könnte, einige Fragen, mit denen sich demnächst auch die zuständigen Behörden und die Politik in München konfrontiert sehen werden. „Eines muss geklärt werden, nämlich die generelle Frage, ob zwischen Gremsdorf und Heßdorf überhaupt eine weitere PWC-Anlage benötigt wird“, so die Abgeordnete.

Die Situation könne durchaus als verfahren und nicht transparent bezeichnet werden, stellte Bürgermeister Karsten Fischkal fest, der daran erinnerte, dass wegen naturschutzrechtlicher Bedenken die bei Neuhaus geplante Anlage Richtung Süden (Klebheim) verschoben werden sollte. Jene „naturschutzrechtlichen Erhebungen“ seien nun wieder aufgenommen worden und auf der Basis dieser Erhebungen werde nun nochmals über den Standort entschieden. „Wie kommt es dazu?“, wurde gefragt.

Entweder, so würde es sich die Autobahndirektion Nordbayern vorstellen, würde dann der beidseitige Standort zwischen Buch und Neuhaus oder bei Klebheim in Frage kommen, oder eine halbseitige Lösung bei Klebheim und bei Neuhaus. Man sei aktuell für die Standortwahl im Planfeststellungsverfahren, hieß es. Diesbezüglich, ergänzte Gabi Schmidt, habe sie sich mit der Autobahndirektion in Verbindung gesetzt, und deren Präsident, Reinhard Pirner, habe wissen lassen, das entsprechende Gutachten (Standortwahl) befinde sich in der Endabstimmung und werde in Kürze festgestellt. Die betreffenden Gemeinden Adelsdorf, Heßdorf und Gremsdorf, würden hernach unverzüglich unterrichtet. Ferner habe man sich dazu entschlossen, den PWC-Anlagen-Bau vom eigentlichen sechsspurigen Ausbau der Autobahn zu trennen. Die Anlage, die schon einen Namen, nämlich „Seeleite“ zugewiesen bekam, sollte realisiert werden; der Autobahnausbau solle 2019 beginnen.

Nun, dass die Planungen für den Autobahnausbau längst festgezurrt sind, ist bekannt. Schließlich, dies sagte der Neuhauser Gemeinderat Norbert Birkner (Freie Wähler), habe Elis Herberger schon einen Bescheid bekommen, dass die Neuhauserin ihren Acker direkt neben der Autobahn heuer das letzte Mal bestellen könne. Und weil im Zuge des erwähnten naturschutzrechtlichen Verfahrens einst seltene und schützenswerte Tiere entdeckt wurden, die jetzt offenbar nicht mehr zu registrieren sind, meinte Birkner noch dazu, dass „hier mehr seltene Tiere sind als im Naturschutzgebiet Ziegenanger“.

Zwischen den Raststätten Steigerwald und Aurach würden lediglich 26 Kilometer liegen, die jeder Auto- und Brummifahrer doch leicht überbrücken könne, betonte Fischkal. Weshalb Gabi Schmidt erklärte, dass diese Anlagen wegen der Ruhepausen der Lkw-Fahrer benötigt werden, die andernorts keine Parkplätze mehr finden. Zwischen Aurach und dem Autohof Gremsdorf (der rechnerisch nicht zur Autobahn gehört) sei der Abstand allerdings viel kürzer.

Schon wurde die Forderung laut, den Autohof entsprechend zu erweitern. Weil, sollte es zur Realisierung kommen, bei Neuhaus auch noch ein mächtiger schützender Hügel (die besorgten Bürger stehen beim Pressetermin exakt an dieser Stelle) abgetragen werden soll, die Lärmbelastung sehr hoch werde und die Bürger auf beiden Seiten der Autobahn mit einer PWC-Anlage Angst vor Einbrüchen haben, geht man nun in die Offensive.

Und das soll dann ganz im Sinne der Frage von Schmidt, ob es überhaupt eine solche Anlage brauche, zusammen mit Heßdorf, Adelsdorf und Gremsdorf geschehen. Heßdorfs Bürgermeister Horst Rehder und sein Verwaltungsleiter Martin Hofmann wollen auch keine Anlage vor ihrer Haustür haben und demonstrieren schon lange dagegen, auch gegen die Rodung von sieben Hektar Wald. Ein Bucher war beim Ortstermin sowieso schon dabei, obwohl er nichts davon wusste, sagte er. Ein Fazit kann also nicht gezogen werden, nur so viel steht für MdL Gabi Schmidt fest: „Dann werden wir jetzt wohl lauter.“

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