„Kraftakt“ ist beendet

20.12.2012, 16:24 Uhr
„Kraftakt“ ist beendet

© Huber

Das leuchtende Gelb ist ein Hingucker. Doch was noch mehr ins Auge sticht, sind die gekreuzten Holzbalken vor der Glasfront, die an Scheunentore erinnern und wie solche sogar geöffnet werden können.

Schließlich war der Bau ja auch einmal eine Scheune, und genau das wollte Architekt Günther Naumann aus Regensburg im Gedächtnis behalten. Passend für einen Schulbauernhof, der der Heinershof jetzt ist. Nächsten März öffnet das Schullandheim seine Pforten.

Innen ist auch schon fast alles fertig, nur der letzte Feinschliff steht noch aus: hier eine Wandverkleidung, da ist die Edelstahl-Küche noch nicht eingebaut, weil man auf die Deko-Fliesen wartet.

Auch andere Dekorationselemente, wie zum Beispiel Bilder an den Wänden, fehlen noch. „Aber das sind Kleinigkeiten im Vergleich zu dem, was wir bereits gestemmt haben“, sagt Tina Sickmüller (36), die Geschäftsführerin des Vereins Heinershof. Die Anstrengungen der zurückliegenden Monate sind ihr anzusehen, genauso aber auch der Stolz und die Freude, dass es nun fast geschafft ist.

Überall rückt die alte Sandsteinmauer ins Blickfeld — ein reizvoller Kontrast zu dem neuen, modernen Interieur. Auch alte Balken durften stehen bleiben, was gar nicht so einfach war, wie Sickmüller betont. „Wegen der Brandschutzvorschriften.“ Aber Architekt Naumann habe die Kombination von Alt und Neu wunderbar hingekriegt. Es sei ihr auch besonders wichtig gewesen, den Charakter der alten Scheune zu bewahren, so die 36-Jährige.

Der Fliesenboden in Eingang und Küche ist in warmem Rot gehalten, der freundliche Speise- und Aufenthaltsraum punktet mit hellem Fichten-Parkett und gelben Holzstühlen. Im Obergeschoss, in das man über eine Stahltreppe gelangt, hat man sich für Stablamellen-Parkett entschieden, „das ist extrem strapazierfähig“. Ein wichtiger Punkt, sollen hier doch zeitgleich bis zu 34 Kinder herumsausen.

Untergebracht sind sie in Mehrbettzimmern, Duschen und WCs befinden sich auf dem Gang, natürlich getrennt zwischen Jungen und Mädchen. Für die Lehrkräfte/Betreuer stehen zwei Einzelzimmer mit Bad und Internetanschluss zur Verfügung. Für wohlige Wärme im kompletten Trakt sorgt eine Hackschnitzel-Heizung.

Nur durch Fördergelder aus dem EU-„Leader“-Programm und von der Oberfrankenstiftung und vor allem auch durch viel ehrenamtliche Eigenleistung war es möglich, dieses 780000 Euro teure Projekt zu stemmen. „Es war schon ein Kraftakt“, gibt Sickmüller zu.

In der vergangenen Woche haben sich bereits die ersten Lehrer im Rahmen einer Fortbildung auf dem Heinershof umgeschaut. Und die erste Buchung für den März liegt auch schon vor. Bis dahin wird der Hof noch auf Vordermann gebracht, „mit mehr Grünflächen, neuem Natursteinpflaster und zwei Stufen, die zum Eingang hinabführen und das Gebäude auch optisch etwas absetzen“, so Tina Sickmüller.

Nähere Informationen über den Schulbauernhof, das pädagogische Programm und die Preise gibt es im Internet unter www. heinershof.de oder Tel. (09548) 1548. Mehr Fotos von den neuen Räumlichkeiten sind im Internet unter www.nn-herzogenaurach.de zu sehen.

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