Kreative Lösungen

2.12.2017, 13:14 Uhr
Kreative Lösungen

© Foto: Jeanette Seitz

Kreative Lösungen

© André De Geare

Kreative Lösungen

© André De Geare

Die Franken sind ein cleveres Völkchen. Das bestätigt die Wanderausstellung des Bezirks Oberfranken unter dem Titel "Patente Franken". Die Jeans? Hat ein Franke erfunden, nämlich Levi Strauss aus Buttenheim. Der Bocksbeutel, die Bionade, das Tempo-Taschentuch, Playmobil? Alles fränkische Erfindungen. Ganz zu schweigen von den Schuhen von adidas und Puma.

Und die Herzogenauracher Firma Schaeffler liegt mit über 2000 Patent-anmeldungen pro Jahr weltweit gar auf dem zweiten Platz (hinter Bosch). "Wir haben hier schon einiges zu bieten", sagt Bürgermeister German Hacker bei der Ausstellungseröffnung im Gewölbe des Stadtmuseums denn auch stolz.

Schöpferische Gabe

Die Wanderausstellung wurde 2016 anlässlich des "Tags der Franken" konzipiert. Man betitelte sie "Patente Franken". Gemeint seien damit "findige, clevere Menschen, die mit schöpferischer Gabe und Erfindungsgeist zu kreativen Lösungen kommen", betont Barbara Christoph vom Bezirk Oberfranken bei der Vernissage. Die Erfindungen seien "Produkte, die jeder kennt, aber nicht unbedingt mit Franken in Verbindung bringt". Und es seien zudem Erfindungen, die die Welt prägten.

Doch damit nicht genug: Irene Lederer und Christian Hoyer vom Stadtmuseum haben das Thema der Wanderausstellung aufgegriffen und mit weiteren Erfindungen aus Herzogenaurach "garniert".

So hat beispielsweise Margot Gumbert eine Unterlage zum Spannen und Dünsten von Strickteilen erfunden, Hartmut Klotz und Claudia Haßfurther haben sich den "kleinsten Grill- und Picknickkoffer der Welt" patentieren lassen, und von Gerald Winkler stammt der "Gekkomat", mit dem ein Mensch an glatten Wänden hochklettern kann.

Aufwändige Recherche war nötig, um diesen Erfindern auf die Spur zu kommen. "Wir haben erst beim Deutschen Marken- und Patentamt nachgeforscht und dann alle ,patenten‘ Herzogenauracher durchtelefoniert, ob sie sich an der Ausstellung beteiligen wollen", erzählt Irene Lederer. Die Resonanz sei überwiegend positiv gewesen, und nun präsentiert das Stadtmuseum in zahlreichen Vitrinen, wie findig die Herzogenauracher sind. "Sie werden erstaunt sein, was es da alles gibt", verspricht der Bürgermeister.

Beruflich viel unterwegs

Beim anschließenden Rundgang stehen die anwesenden Erfinder den Besuchern gerne Rede und Antwort. So auch Ulrich Bogen. Der 73-Jährige hat schon 1987 ein faltbares Rennrad erfunden. "Ich war damals als IT-Berater beruflich viel unterwegs", erzählt er. "Da saß ich dann in so schönen Städten wie Freiburg oder Kiel im Hotel und dachte mir, jetzt müsste man ein Fahrrad haben, um die Stadt erkunden zu können." Also hat er sich hingesetzt und gebastelt.

Herausgekommen ist ein von der Größe her ganz normales Rennrad, das sich laut Bogen in 70 Sekunden mit wenigen Handgriffen so klein machen lässt, dass es in eine große Tasche passt und leicht zu tragen ist. Mit Winora fand Ulrich Bogen eine Firma, die sein Faltrad tatsächlich produzierte.

Und nutzt er es auch selbst? "Aber natürlich!", sagt der 73-Jährige lachend. "Erst gestern war ich damit wieder im Aischgrund unterwegs. Ich bin wohl der intensivste Nutzer und habe immer eines im Kofferraum dabei."

ZDie Ausstellung "Patente Franken" ist im Herzogenauracher Stadtmuseum bis zum 21. Januar 2018 zu sehen. Die Öffnungszeiten sind: Jeden Donnerstag von 17 bis 20 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr; geöffnet ist auch an den Feiertagen 25. und 26. Dezember sowie am 6. Januar 2018 von 14 bis 17 Uhr; geschlossen ist das Museum am 24. und 31. Dezember sowie am 1. Januar 2018.

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