"kultur grenzenlos" endet mit Jazzfrühschoppen

1.3.2018, 06:00 Uhr

© Foto: Gotthard Lohmaier

Als sie sich 1997 mit einem Konzert des brasilianischen Gitarristen Tiberio Nascimento erstmals der Öffentlichkeit präsentierten, hatten sie ein klares Konzept im Kopf: offen für bezahlbare Kleinkunst aus aller Welt und aus der Heimat. Möglichst viele Veranstaltungsorte im Stadtzentrum, um dieses zu beleben. Und Unterstützung humanitärer Projekte bei finanziellem Überschuss.

Wenn Gerdi und Hans Meister, Doris und Gotthard Lohmaier sowie Michael Beigel heute Bilanz ziehen, so sind sie mit der Umsetzung ihrer Ideen zufrieden. Sie verpflichteten Künstler aus vier Kontinenten, nur Australien fehlt. Dabei vergaßen sie aber keineswegs den deutschsprachigen Raum, und schon gar nicht die nähere Umgebung.

Wechselnde Bühnen

Bühnen waren hin und wieder Orte wie die Magdalenenkirche, der Kunstraum oder die Musikschule. Doch weit über 90 Prozent der Veranstaltungen fanden in der ehemaligen Bäckerei Lang an der Hauptstraße statt. Nicht zuletzt deshalb, weil Herta und Franz-Josef Lang sich mit der "kultur grenzenlos"-Philosophie identifizierten, außerdem durch ihre gespendeten Backwaren die soziale Zielsetzung unterstützten. Denn über all die Jahre hinweg konnten auf diese Weise größere Summen Geldes investiert werden, hauptsächlich für Projekte im Norden Perus.

Heuer 2018 möchte sich das Team bei den zahlreichen treuen Fans mit vier "hochkarätigen Events" bedanken und verabschieden: Am 12. Mai um 20 Uhr gastiert die dreiköpfige Band "Friedland" mit Leader Markus Milian Müller, der schon 2004 seine Herzogenauracher Zuhörer faszinierte, damals mit einem Klezmer-Programm. Diesmal singt er poetische deutschsprachige Lieder, mit Anleihen aus Soul, Folk, Funk und Pop. Eventuell ein passendes Geschenk zum Muttertag.

Am 16. Juni folgt der Auftritt von "Harp & Harp". Lilo Kraus, die erste Soloharfenistin der Nürnberger Staatsphilharmonie, bekannt durch Konzerte in aller Welt, von Frankreich über Russland und China bis nach Paraguay, wird von ihrem "Bluesbrother" Chris Schmitt auf der Bluesharp begleitet. Ein hinreißendes Duo, das begeistert.

Zwei Wochen später verspricht das Machado Quartett aus München und dem bayerischen Oberland ein klassisches Gitarrenvergnügen der besonderen Art. Die CD-Aufnahmen der Gruppe — die kürzlich noch in der New Yorker Carnegie Hall spielte — wurden von der internationalen Tontechniker-Gesellschaft AES mit Höchstnoten bewertet. Wer das Quartett 2016 hier in Herzogenaurach erlebte, weiß warum.

Wie seit 1999 in jedem Jahr setzt der legendäre Jazzfrühschoppen mit Thomas Fink und ausgewählten Freunden den Schlussakkord, diesmal am 22. Juli, ab 10.30 Uhr. Herzogen-aurachs lebende Piano-Legende, Kulturpreisträger in Stadt und Landkreis, wird seine guten Beziehungen in die Szene spielen lassen, um mit exzellenten Partnern ein musikalisches Feuerwerk abzubrennen. Ein Muss für alle Jazz- und Swing-Fans, meist rasch ausverkauft.

Karten für die vier Veranstaltungen, die alle im Anwesen der ehemaligen Bäckerei Lang, Hauptstraße 34, in Herzogenaurach stattfinden, gibt es im Vorverkauf dort. Telefonnummer (0 91 32) 92 49, außerdem bei Schreibwaren Ellwanger, Marktplatz 6 und bei "Bücher, Medien & mehr".

Karten können auch unter = (0 91 32) 98 31 oder (0 91 32) 6 12 64 vorbestellt werden.

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