Landkreis ERH eine Topadresse in Sachen Leichtathletik

24.7.2017, 19:04 Uhr
Landkreis ERH eine Topadresse in Sachen Leichtathletik

© Foto: Kiefner

Es hätte keine bessere Sportstätte als das altehrwürdige Rosenaustadion geben können. Das in den 50er Jahren durch Länderkämpfe gegen die UdSSR oder USA mit 80 000 Zuschauern zu Ruhm gelangte Stadion fristete Jahrzehnte lang einen Dornröschenschlaf und wurde durch die Sanierung vor zwei Jahren zu neuem Leben erweckt.

Dies nutzten an die 800 Athleten am Wochenende, um ihre Besten der Aktiven, U20 und U18 zu finden. Der LSC Höchstadt war mit sieben Aktiven ganz gut vertreten, die Ausbeute von je zweimal Gold, Silber und Bronze kann sich mehr als sehen lassen.

Landkreis ERH eine Topadresse in Sachen Leichtathletik

© Fotos: Theo Kiefner

Den Anfang machte der einzige Sprinter im Team, Hannsi Wirth (U 20), er pulverisierte seine Bestzeit (11,42 Sekunden) über 100m im Vorlauf (11,20) auf 11,17 im Finale. Das bedeutete Platz fünf und die Norm für die DM in zwei Wochen in Ulm. Am zweiten Tag wollte dann zwar nicht die zweite Norm fallen, aber über 200m sprintete er in 22,59 auf Platz 3, seine erste Medaille bei "Bayerischen", nachdem er erst vor eineinhalb Jahren mit der Leichtathletik begonnen hatte.

Im 800m-Rennen der Männer standen vier LSC Aktive an der Startlinie. Der Deutsche Meister Benedikt Huber diktierte auch von Beginn an das Tempo, das aber erst auf den letzten 200 Metern so richtig an Fahrt aufnahm. Auf der Zielgeraden konnte Marco Kürzdörfer dem Regensburger noch am besten folgen. In 1:52,98 lag er nur drei Zehntelsekunden hinter dem Sieger, auf Platz vier spurtete sich Martin Grau (1:53,36) in seinem ersten 800m-Rennen seit drei Jahren. 400m-Ass Patrick Schneider aus Aschbach (LAC Quelle Fürth) folgte hauchdünn dahinter. Tobias Budde kam auf Platz sieben in 1:54,58, Geoffroy Jadoul wurde Zwöfter in 1:56,68.

Spannend machte es Theo Schell über 3000m der U 20. Die ersten zwei Kilometer wurden taktisch gelaufen, dann wurde es schneller. 250 Meter vorm Ziel setzte er an Position drei liegend zum fulminanten Endspurt an, nur Lorenz Adler aus Passau konnte folgen und hatte im Ziel ganz knapp die Nase vorne (9:01,83 zu 9:02,61).

Im letzten Rennen des Tages absolvierte Brian Weisheit die 5000m. Bis 3000m konnte er einen Schnitt von drei Minuten auf dem Kilometer halten, dann musste er kämpfen. Trotz sichtlicher Ermüdung gab er bis ins Ziel nicht auf und wurde in 15:23,02 mit dem Bayerischen Meistertitel der U 23 belohnt.

Am zweiten Tag absolvierten einige aus dem Top-Team ihren zweiten Start am Wochenende. Theo Schell steckten die 3000m vom Vortag noch in den Knochen, aber in 4:07,95 verteidigte er Platz vier über 1500 Meter.

Bei den Männern traten über 1500m nur sechs Athleten an, davon drei vom LSC Höchstadt. 500m vor dem Ziel setzte sich Grau an die Spitze, gefolgt von Moritz Beinlich aus Regensburg, doch der Biengartner wollte den Sieg nicht mehr aus der Hand geben und überquerte in 3:53,58 die Ziellinie. Kürzdörfer holte sich in 3:54,95 Bronze, Jadoul wurde Fünfter (4:08,36).

Überaus erfolgreich schnitt auch die Turnerschaft Herzogenaurach ab. Trainer Peter Müller war mit den Leistungen und der Ausbeute seiner Athleten absolut zufrieden. Bei den Frauen steigerte Anna Dupke ihre Bestleistung im Dreisprung deutlich auf 12,46m und forderte damit die Favoritin Tina Pröger, die letztlich acht Zentimeter mehr schaffte. Tags darauf verbesserte sich Dupke auf 5,43m im Weitsprung und schrammte nur um zwei Zentimeter an der Bronzemedaille vorbei. Nach 15,86 im Vorlauf zog sie dann noch ins Finale über 100m Hürden ein, wo sie mit 15,89 Siebte wurde.

Positiv überraschte die 4 x 100m-Männerstaffel in der Besetzung Timo Kaufmair, Florian Lickteig, André Zahl und Marius Laib. Zielvorgabe war eine tiefe 43er Zeit. Mit 42,91 gelang ein neuer Vereinsrekord, der mit der Bronzemedaille belohnt wurde.

Stark besetzt wie lange nicht mehr waren die 110m Hürden. Die TSH stellte gleich vier Teilnehmer, von denen drei das Finale erreichten. Florian Lickteig forderte als Zweitplatzierter in 14,44 dem Favoriten Sebastian Barth (LG München) alles ab. Andre Zahl folgte nach 15,17 im Vorlauf mit 15,38s als Dritter mit aufs Siegertreppchen. Kai Bauer hatte sich nach 15,95 im Vorlauf einiges vorgenommen fürs Finale. Nach gutem Start kam er aber zu dicht an die sechste Hürde und stürzte. Mit 4,50m im Stabhochsprung holte sich Zahl sein drittes Bronze.

Niklas Wiesener landete bei der U 20 auch zweimal auf dem Siegertreppchen. Im Hochsprung (1,88m) und Weitsprung (6,07m) wurde er jeweils Dritter. Im Finale über 110m Hürden belegte er in 16,26 Rang sechs. Vereinskollege Justus Santjer lag da knapp vor ihm mit 16,03. Er hatte aber bereits zuvor schon einen tollen Erfolg über die Langhürdenstrecke erzielt, die er in 58,69 gewann. Christopher Zahl belegte in einem starken 400m Feld mit neuer persönlicher Bestzeit von 52,17 Platz zehn. Anne Lohmann rechnete nach 16,14 im 100m Hürden Vorlauf nicht damit, in den Endlauf einzuziehen. So musste sie sehr schnell und unaufgewärmt in den Startblock. Dennoch verbesserte sie sich auf 15,86 und wurde Sechste.

Für Corey Day blieb bei den Männern die Zeit nach 400 Metern bei 52,80 stehen, was Rang 13 bedeutete. Florian Katzschmann verbesserte sich über 100m auf 11,34 im Vorlauf und war traurig, dass der Zwischenlauf gestrichen wurde. Marius Laib wurde Fünfter im Speerwurf mit 52,18m.

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