Landrat Irlinger lud zur Einbürgerungsfeier ein

16.4.2014, 09:00 Uhr
Landrat Irlinger lud zur Einbürgerungsfeier ein

„Sie haben durch Ihre Einbürgerung gezeigt, dass sie sich in Deutschland und in unserem Landkreis wohlfühlen“, sagte Irlinger in seiner Ansprache. Die Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft sei ein Zeichen für Integration, die beiden gut tue, dem Eingebürgerten wie der Gesellschaft.

Er rief die Neubürger dazu auf, sich ehrenamtlich zu engagieren und sich mit neuen, vielfältigen Ideen in Einrichtungen und Vereinen einzubringen. Möglichkeiten dazu zeige die neue Online-Ehrenamtsbörse des Landkreises auf. Ebenso sollten sie das Wahlrecht ausüben. In diesem Zusammenhang sprach sich Irlinger dafür aus, dass auch hier lebende Ausländer bei den Kommunalwahlen wählen dürfen. Schließlich leisteten sie ja ihren Beitrag zum Wohlstand des Landes. Neben vielen guten Wünschen für die Zukunft bekamen die Neubürger auch eine Landkreis-Tasche mit dem ERH-Bildband, einer Bürgerbroschüre und einer CD mit dem Landkreislied überreicht.

Zu Beginn hatten sich die neuen deutschen Staatsbürger kurz vorgestellt. Einige sind hier geboren und aufgewachsen. Andere waren zum Studium oder aus beruflichen Gründen gekommen. Manche wollten nur einige Jahre in Deutschland verbringen, haben dann aber einen deutschen Ehepartner kennengelernt und sind geblieben, teils schon seit Jahrzehnten.

So wie der zweite Festredner José Luis Ortega, Erlanger SPD-Stadtrat und langjähriger Vorsitzender des Ausländer- und Integrationsbeirats. Der gebürtige Kolumbianer hatte aus eigener Erfahrung etliche kritische Anmerkungen. Wie schwer es ist, von vorn anzufangen, hat er selbst erlebt, als sein kolumbianisches Studium von den deutschen Behörden nicht anerkannt wurde. Geärgert hat er sich auch, wenn er mit „ganz doofen Sätzen“ angesprochen wurde, als er noch nicht so gut Deutsch konnte.

Die Staatsangehörigkeit sei an die Identität gebunden, sagte Ortega, und Deutschland habe Probleme mit seiner Identität gehabt. Ihm selbst sei das klar geworden, als er 2008 in Vertretung des Oberbürgermeisters mit einer Delegation in Cumiana war, wo die SS im Zweiten Weltkrieg ein Massaker verübt hatte. „Für die deutsche Geschichte sind wir nicht direkt verantwortlich, aber dafür, was wir aus diesem Deutschland machen“, sagte Ortega und forderte seine neuen Landsleute ebenfalls zum Engagement auf. Vielfältig wie die Gäste war auch das Rahmenprogramm. Die Band „Non Filtrata“ aus Erlangen spielte fränkische, irische und rumänische Stücke, und das kalte Büfett bot Bratwürste und Bulgursalat.

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