Lauf für Kaya: Bewegendes Sportspektakel

HERZOGENAURACH - Noch einmal getoppt wurden die Teilnehmerzahlen und Aktionen für den "Lauf für Kaya" mit dem Earth Day in Herzogenaurach. Der Hauptorganisator und Gymnasiallehrer Matthias Engel zählte für die am Freitag, 28. April, steigende Benefizaktion über 3600 Anmeldungen (vor zwei Jahren: 3500). Spendenerlös damals rund 40.000 Euro.

Zwölf Schulen und Kindergärten sowie sechs örtliche Firmen beteiligen sich heuer am Benefiztag für Burkina Faso auf den Sportplätzen des Gymnasiums. Der Schülerlauf startet früh um 8 Uhr, der Firmenlauf um 14 Uhr.

Wer nicht so gerne läuft, darf für die Partnerstadt Kaya auch schwimmen. Bei kostenlosem Eintritt von 13 bis 16 Uhr im Freizeitbad "Atlantis". Spendenhöhe nach Belieben. Als "wichtigen Schritt" sieht Matthias Engel die heuer erstmalig angebotenen Expertenvorträge. "Wir haben 20 Vorträge von Experten, Firmenvertreter sprechen zum Beispiel über nachhaltige Produktion." Schüler unterschiedlicher Klassen erfahren mehr über Hilfsprojekte, so auch über die Erlanger "Erfindung" der Ein-Euro-Brille für die Dritte Welt.

Für ein besonderes Schmankerl an diesem Benefiztag sorgt auch der 20-jährige Maximilian Serger, der ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Turnerschaft absolviert. Er wird am Freitag ab 14 Uhr auf dem Hartplatz des Gymnasiums einen Spielparcours anbieten, um Geldspenden zu sammeln.

Schüler und Erwachsene können sich dann beim Seilspringen, Torwandschießen, Dosen werfen oder auf dem "Tip Tap"-Holzbrett durch schnelles Trampeln möglichst viele elektronische Kontakte erzeugen. "Das kam schon einmal bei einem Tag der offenen Tür bei Schaeffler gut an", erinnert sich Serger.

Je nach Gesamtpunktzahl können Teilnehmer einen der über 100 Haupt- oder Trostpreise gewinnen. Diese reichen von Sporttaschen, Lenkdrachen oder Sportkleidung bis hin zu Schlüsselanhängern und Taschenlampen, die Serger von Sponsoren erbettelt hat. Insgesamt sind in seinem Parcours zwölf Helfer an sieben Stationen im Einsatz. Jetzt hofft er noch auf ein möglichst "sonniges Wochenende, Hauptsache kein Regen".

Erstaunlich gelassen bleibt Lehrer Engel so kurz vor dem "Lauf für Kaya". Er sagt: "Das ist mein Baby". Die eigentliche Arbeit soll allerdings von den 17 Schülern seines Oberstufenkurses geleistet werden. Außerdem wurden alle 140 Elftklässler sowie weitere 75 Schüler aus der 10. Jahrgangsstufe dienstverpflichtet.

Das Rote Kreuz stellt wieder ein Zelt auf, Fünftklasseltern werden als Kuchenbäcker eingespannt. Zu den Schüler-Helfern gehört auch David Nedoschill aus dem P-Seminar. Er arbeitet im Organisationsteam mit. "Wir haben Plakate und Flyer designed." Am Aktionstag selbst betreut er Gästegruppen.

Um selbst Benefiz-Sport treiben zu können, bleibt da keine Zeit. Dennoch erlebte der Gymnasiast: "Das macht unheimlich viel Spaß." Und sei nebenbei auch eine nette Abwechslung zum sonst üblichen Unterrichtseinerlei.

Auch Sportlehrer Matthias Engel muss aufs Mitlaufen fast völlig verzichten. Halb im Scherz erklärt er am NN-Telefon: "Ich komme vorher auf meine 30 Kilometer Laufstrecke." Beim schnellen Spurt durchs Schulhaus.

Beim "Lauf für Kaya" bringt er es gerade mal auf eine Ehrenrunde, gemeinsam mit einem der "Promiläufer". Engel begleitet Charity-Läufer Dietmar Müller — und verzichtet genau wie sein Pendant auf Laufschuhe. "Alles barfuß". Auch eine Beinamputierte gehört an diesem Tag zu den Promi-Laufsportlern.