Lautlos und abgasfrei: Probefahrt mit dem Elektrobus

19.6.2017, 17:36 Uhr
Lautlos und abgasfrei: Probefahrt mit dem Elektrobus

© Silvia Schulte

Das Fahren mit Elektroantrieb kennt und schätzt Firmenchef Klaus Kohler schon durch sein Privatfahrzeug. Neugierig auf den abgasfreien Linienbus machte ihn die Bürgerinfofahrt im vergangenen Sommer, bei der Konzept und Technik vorgestellt wurden. Nun kann das Höchstadter Busunternehmen drei Tage lang eigene Erfahrungen mit der zukunftsweisenden Technik sammeln.
Sven Briegel von ebe Europa weist Kohler in die Besonderheiten des E-Busses ein. Dessen wichtigstes Herzstück ist die 250-kW-Batterie. Ist sie voll geladen, kann der Bus damit 200 bis 220 Kilometer weit fahren — für einen Linienbus eine ideale Reichweite, bevor er wieder ans Netz muss, um Strom aufzunehmen. „An einer speziellen Ladesäule wäre diese Batterie in zwei Stunden wieder völlig aufgeladen“, erklärt Briegel. Doch auch die sieben Stunden, die mit einem herkömmlichen Starkstromkabel benötigt werden, sind vertretbar.
Die Ladestandsanzeige der Batterie verrät auch einiges über den Fahrstil. Vorausschauendes Fahren spart Strom, häufige Brems- und Wiederanfahrmanöver kosten Kilowatt, ähnlich wie beim Verbrennungsmotor. Rund zehn Jahre bleibt der Stromspeicher eines E-Busses leistungsfähig, erläutert Briegel, der sich bei ebe Europa um den technischen Support kümmert. Das Unternehmen aus Memmingen ist auf Herstellung und Vertrieb von Elektrobussen spezialisiert.

Dann setzt sich Klaus Kohler hinters Steuer zur ersten Probefahrt. Ohne Abgase und fast geräuschlos gleitet der Stadtbus dahin, nur der Kompressor surrt leise. Bis Mittwoch wird der E-Bus probeweise in Höchstadt unterwegs sein. Dafür hatten sich im vergangenen Jahr Freie Wähler und FDP im Landkreis ebenso stark gemacht wie für eine Machbarkeitsstudie. Das langfristige Ziel: Ein CO 2-neutrales Bussystem für den ganzen Landkreis.

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