Lebenshilfe Erlangen-Höchstadt ist gut aufgestellt

5.7.2018, 14:00 Uhr
Lebenshilfe Erlangen-Höchstadt ist gut aufgestellt

© Foto: Margot Jansen

Im Jubiläumsjahr 2017 – 50 Jahre Lebenshilfe im Landkreis – hatte es eine ganze Palette von Veranstaltungen gegeben. Besondere Höhepunkte waren für Wustmann der Festakt im Vereinshaus und die gemeinsame Modenschau der Menschen mit Behinderung mit den Damen und Herren des Rotary Clubs im Novina Hotel. Die Lebenshilfe sei eine feste Größe im Landkreis, meinte Wustmann, denn sie ist schon eine Besonderheit, dass alle Gemeinden Mitglieder seien. Erfreulich auch die Mitgliederentwicklung, die sich von 588 auf 602 erhöht habe, ebenso positiv sei die finanzielle Situation. Wirtschaftsprüfer Rainer Schatz bescheinigte dem Verein eine wirtschaftlich gesunde Entwicklung, es konnten sogar Rücklagen gebildet werden.

Über zwei ganz unterschiedliche Themen informierte Wustmann die Mitglieder. Zum einen das Landespflegegeld Bayern: Einen Anspruch auf 1000 Euro im Jahr haben Pflegebedürftige mit Pflegestufe zwei und höher, egal ob sie in einem Pflegeheim untergebracht sind oder zu Hause versorgt werden. Ein Herzensanliegen war Wurstmann die Vorstellung des Positionspapiers "Down-Syndrom" der Bundesvereinigung Lebenshilfe. "Menschen mit und ohne Behinderung haben die gleiche Würde und sind in gleicher Weise zu respektieren und zu achten", deshalb fordere die Lebenshilfe vorgeburtliche Untersuchungen auf Behinderung nicht als Reihenuntersuchung durchzuführen und nicht als Leistung der Krankenversicherung anzubieten.

Der geschäftsführende Vorstand Josef Hennemann ging in seinen Ausführungen auf das Bundesteilhabegesetz ein. Hier sei die Situation weiterhin unsicher, es gebe noch keine konkreten Ideen für die Umsetzung. Wohnungen für Behinderte zu finden sei weiterhin ein großes Problem.

Die Lebenshilfe hat inzwischen zwei Häuser in Münchaurach und Herzogenaurach angemietet. Auch im Bereich Freizeit und Kultur ist sie bereits aktiv geworden. Es gibt jetzt eine eigene Stelle für einen Freizeitassistenten, um den Menschen mit Behinderung die Möglichkeit zu geben, am sozialen Leben teilzunehmen.

Die Aurach-Werkstatt sei gut ausgelastet, so Hennemann, hier sei die Inklusion gelungen, arbeiteten doch dort Menschen mit und ohne Behinderung zusammen.

Im Januar 2018 hat die Lebenshilfe die Mehrheit an der "Wohnen, Arbeiten, Befähigen" (WAB) Kosbach, die Menschen mit seelischer Behinderung betreut, übernommen. Eine für Hennemann wichtige und richtige unternehmerische Entscheidung. "Es ist etwas zusammengewachsen, was zusammengehört", meinte Wustmann. Bei der WAB arbeiten 140 Beschäftigte, die nicht wie die Mitarbeiter der Lebenshilfe nach Tarif bezahlt werden; das solle sich jedoch ändern.

Auch in diesem Jahr wurden viele geehrt, die die Lebenshilfe seit Jahrzehnten unterstützen. Allen voran mit 45 Jahren Mitgliedschaft Erika Herzog. Gefolgt von Carmen Hauswurz-Maier, Michael Huppenkothen und Günter Sigl, die seit 30 Jahren dem Verein angehören. Auf 25 Jahre kommen Manfred Gumbrecht, Martin Krug, Franz Rabl und Michael Wirth.

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