Lebensmittel und preiswerte Hotelbetten

HERZOGENAURACH - Aus dem ehemaligen OBI-Baumarkt wird ein Nahversorgungszentrum. Der Projektentwickler Schimek Consulting hat seine Pläne für die 18000 Quadratmeter Klingenwiesen jetzt bekannt gegeben. 20 Millionen Euro werden in den Standort investiert.

Investor ist die Firma Centerscape. Die GmbH &Co. KG ist ein deutschlandweiter Entwickler, Eigentümer und Manager von Nahversorgungs-Einkaufszentren. Sitz des Unternehmens ist Hannover. In Nürnberg ist Centerscape mit einer Niederlassung präsent.

Neben Einzelhandelsgeschäften sollen auf dem Gelände Büros und auch ein Hotel errichtet werden. Hauptmieter sind laut Projektentwickler, wie bereits mehrfach berichtet der Lebensmittel-Vollsortimenter Edeka, der Discounter Norma, der Bio-Supermarkt ebl-Naturkost, die Drogeriekette Rossmann und die Hotelkette McDreams. Mit diesen Unternehmen seien bereits langfristige Mietverträge unterzeichnet. Die Firma Centerscape will nach Um- und Neubau den mehrgeschossigen Komplex als Eigentümer behalten.

Die Betreiber des Projekts haben zwei angrenzende Liegenschaften jüngst zugekauft: Die Nachbargrundstücke Erlanger Straße 58-60 und Erlanger Straße 64, die derzeit von Norma und Edeka genutzt werden, wurden von Centerscape erworben und in das Entwicklungskonzept integriert.

Komplett neue Anordnung

Der Plan sieht vor, einen Teil der Bebauung einschließlich der Parkplatzanlage abzubrechen, sodass die Quartiersfläche komplett neu angeordnet und architektonisch mit insgesamt drei Bauteilen aufgewertet werden kann.

Das Herz der Objektanlage werde der Baukörper des ehemaligen OBI-Marktes bilden. Dieser werde entkernt und zu einem modernen, großzügigen E-Center des Vollsortimenters Edeka ausgebaut. Im 1. Obergeschoss entsteht auf einer Fläche von rund 1900 Quadratmetern ein Budget-Hotel der bundesweit expandierenden Hotelgruppe McDreams mit 89 Zimmern.

Der Standort Herzogenaurach sei von McDreams wegen der am Ort ansässigen überregional bedeutenden Unternehmen als ideal identifiziert worden. Die zergliederte Dachlandschaft des Bestandsgebäudes wird dabei durch einen Neubau ersetzt, der auch attraktive Büroflächen bieten soll. Insgesamt entstehen in diesem Bauabschnitt mit Revitalisierung und Neubau rund 5700 Quadratmeter Mietfläche.

Das benachbarte Gebäude Erlanger Straße 64, in dem Edeka derzeit den Verbrauchermarkt betreibt, soll ebenfalls entkernt und mit insgesamt zwei Geschossen neu überbaut werden. In die modernen Flächen wird auf 667 Quadratmetern ebl-Naturkost einziehen. Weitere rund 500 Quadratmeter Laden- und Gastronomieflächen im Erdgeschoss stünden für Arrondierungsmieter bereit.

Im Obergeschoss sei auf rund 900 Quadratmetern ein Fitness-Center vorgesehen. Weitere 300 Quadratmeter in dem komplett neu gebauten Obergeschoss mit Balkon- und Terrassenflächen sollen für Büros und Gastronomie zur Verfügung stehen. Insgesamt werden rund 2400 Quadratmeter Mietfläche geschaffen.

Discounter und Drogerie

Den dritten Bauabschnitt planen die Projektpartner als Neubau auf dem Grundstück des bestehenden Norma-Marktes. Er umfasse gut 2400 Quadratmeter an ebenerdigen Fachmarktflächen, in die als langfristige Mieter Norma mit einem neuen Lebensmitteldiscountmarkt und die Drogeriekette Rossmann einziehen werden.

Für die Nutzer des Handels- und Geschäftszentrums sind auf dem Areal bis zu 300 Stellplätze geplant.

Die Regierung von Mittelfranken hat laut Pressemitteilung das als Einkaufszentrum klassifizierte Vorhaben aus Sicht der Raumordnung bereits gebilligt. Alle für ein langfristig tragfähiges Nutzungskonzept wichtigen Mietverträge seien bereits unterschrieben. Derzeit werden die für das Bebauungsplan-Verfahren erforderlichen Gutachten gemacht: eine Verträglichkeitsuntersuchung zur Innenstadt-Relevanz, ein Verkehrs- und ein Immissionsgutachten.

Der Bürgermeister begrüßt die geplante Neustrukturierung des Gebietes Klingenwiesen. Die Pressemitteilung zitiert German Hacker: „Mit den Umbau- und Neubaumaßnahmen erhält ein in großen Teilen brachliegendes Areal ein städtebaulich sinnvolles, architektonisch ansprechendes Konzept.“

Im Planungs- und Umweltausschuss wurde laut Hacker bereits im Juni 2013 einer Überplanung und Neuordnung des Areals grundsätzlich zugestimmt.