Lindau dreht den Spieß eindrucksvoll um

22.3.2015, 21:47 Uhr
Lindau dreht den Spieß eindrucksvoll um

© Foto: Christian Flemming

Dabei sah es der Papierform nach gar nicht so schlecht aus für die Gäste : Der am Freitag noch etwas angeschlagen pausierende, wichtige Verteidiger Richard Stütz war beim HEC wieder an Bord, so dass dieser wieder drei komplette Sturmreihen ins Rennen schicken konnte. Beim Gegner hingegen fehlte Top-Goalie Varian Kirst (siehe Extrabericht), sein Stellvertreter Nicolai Johansson gilt nicht unbedingt als unüberwindbar.

Auch gestern zeigte er diverse Schwächen, Gegentore ließ er aber erst zu, als die Islanders vor ausverkauftem Haus (1250 Zuschauer) bereits fast uneinholbar mit 4:0 in Führung lagen.

Nur der Beginn der Partie erinnerte noch an die Dominanz der Alligators vom Freitag, doch später zeigten sie ungeahnte Schwächen vor allem im Defensivspiel. Schon in der 1. Minute hatte Patrik Dzemla die Gästeführung auf dem Schläger, aber hier zeigte Johansson einen glänzenden Reflex. In der 6. Minute prüfte Thomas Urban den Ersatztorwart, der erneut parierte. Und in der 8. Minute schien das Höchstadter 1:0 endgültig fällig: Thilo Grau war von hinterm Tor bedient worden und hätte sich die Ecke aussuchen können, schoss aber knapp über das Tor.

Als die Anfangsoffensive verpufft war, zeigte Lindaus erste Reihe ihre Klasse. Nach einer guten Kombination kam der Puck per Querpass zu Zdenek Cech der das 1:0 markierte. Der HEC wollte gleich antworten, lief aber in einen Konter und kassierte prompt das 0:2 durch Martin Sekera – jede Taktik war über den Haufen geworfen.

Und das Team vom Bodensee erwies sich als ähnlich clever darin, eine Führung zu verwalten, wie es die Jun-Truppe in den vergangenen Wochen demonstriert hatte. Der Ansturm der Höchstadter nach der Pause war entsprechend kurz, weil das 0:3, erneut durch Cech, ihnen den Wind aus den Segeln nahm.

Glaser für Schnierstein

Wie wenig gestern bei den Alligators lief, beweist der Umstand, dass sie auch eine doppelte Unterzahl nicht nutzen konnten – obwohl es einige gute Chancen gab. Besser machte es wieder der Gegner, der in der 28. Minute durch Marco Miller auf 4:0 erhöhte. Für Philipp Schnierstein, den besten Torwart der Bayernliga, war der Arbeitstag damit beendet, Routinier Ronny Glaser kam mal wieder zu einem Einsatz.

Nun folgte zwar der erste grobe Patzer von Johansson, der bei Überzahl seiner Mannschaft Jun den Puck vor dem 1:4 auf dem Silbertablett servierte, aber dieser Fehler hatte keine großen Folgen. Denn im Gegenzug, noch beim gleichen Überzahlspiel, stellte EVL-Kapitän Tobias Fuchs den alten Abstand wieder her. Das gleiche Spielchen nochmal vor der zweiten Sirene: Urban verkürzte, JiÝi Mikesz erhöhte wieder auf 6:2.

Im Schlussdrittel gab es nicht mehr viele Höhepunkte. Immerhin bekamen die Fans – unter ihnen etwa 100 Höchstadter – noch eine zünftige Schlägerei zu sehen, an deren Ende HEC-Edelreservist Daniel Goblirsch eine fünfminütige Strafzeit kassierte und nun im nächsten Spiel gesperrt ist. Sein Widersacher Cech kam mit 2 + 2 Minuten etwas glimpflicher davon.

Ein Treffer fiel dann noch auch für die Lindauer, Michal Mlynek machte noch das 7:2 – aber das Torverhältnis zählt ja in den Play-offs nicht.

Am kommenden Freitag geht es in Höchstadt weiter, eine Entscheidung kann da noch nicht fallen, es wird mindestens noch ein viertes Spiel geben, ehe der Bayerische Meister 2015 fest steht.

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