Longhorns: Die Stars gehen an Krücken, der Rest dreht auf

7.12.2014, 19:11 Uhr
Longhorns: Die Stars gehen an Krücken, der Rest dreht auf

© Fotos: Athina Tsimplostefanaki

Longhorns: Die Stars gehen an Krücken, der Rest dreht auf

Wer am Nikolaustag den Weg in die Sporthalle des Gymnasiums gefunden hat, konnte in der Tat eine Demonstration von Entschlossenheit und Teambasketball der ersten Gütekategorie mitverfolgen – und das nach einer Woche, in der das ohnehin schon dezimierte Aufgebot noch zwei weitere Hiobsbotschaften verkraften musste.

Das ganze Spektakel geschah ohne die verletzten Leistungsträger Monty Rogers, (Achillessehnenriss), Peter Simon (Kreuzbandriss), Mike Kaiser (Anriss des Syndesmosebands) und des von einer Bänderverletzung wieder genesenen Christian Imberi, der allerdings die Longhorns in Richtung Ansbach verlassen hat.

Dennoch zeigten die Herzogenauracher Basketball vom Feinsten. Somit haben die Aurachstädter sich nun endgültig im Mittelfeld der Tabelle etabliert, haben nun 10:12 Punkte auf dem Konto und damit gleich viele Siege wie der Tabellensiebte aus Oberhaching, während für die Erfurter der Abstiegskampf nun definitiv angebrochen ist, denn sie belegen den 13. Tabellenrang und weisen lediglich 4:18 Zähler in der Bilanz auf.

Von Beginn spielten die Herzogenauracher Teambasketball in Perfektion. Weil mit Rogers, Kaiser und Imberi drei der vier eigentlichen Topscorer der TSH fehlten, machten die Longhorns aus der Not eine Tugend und verteilten die Punkteproduktion auf viele Schultern.

So konnten die Aurachstädter relativ schnell einen kleinen Vorsprung herausspielen und führten nach sechs Minuten mit 16:6. Doch danach kamen die Thüringer besser ins Spiel und trafen einige Würfe aus der Mitteldistanz. Unter dem Herzogenauracher Korb gab es für die Gäste wenig zu holen, denn Ryan DeMichael und Adrian Dlugosch machten die Zone komplett dicht und fingen viele Züge zum Korb der Erfurter ab. Nach dem ersten Viertel führte die TSH vergleichsweise komfortabel mit 20:12.

Weiter am Drücker

Das zweite Viertel ging ähnlich weiter, wie das erste endete. Die Longhorns waren meist am Drücker und konnten den Vorsprung konstant halten. Benedikt Aumeier, Leon Ort (der aus der zweiten Mannschaft aushalf) und Markus Person zogen mit viel Elan zum Korb und konnten so für die nötigen Punkte sorgen.

Unterstützung bekamen sie in dieser Phase von Center Karen Buniatian, der erstmals in der Regionalliga punktete und ein starkes Heimdebüt gab. Doch kurz vor der Halbzeit verwandelten die Erfurter in Person von David Schmuck zwei Dreier und so konnten sie bis zur Halbzeitpause auf 30:38 verkürzen.

Den besseren Start ins dritte Viertel erwischten die Gäste, die nun durch Christian Dziuballe unter dem Korb punkteten. Bis auf 38:42 konnten sich die Erfurter herankämpfen, doch dann machten die Herzogenauracher ernst, zogen das Tempo nochmal an und Toni Donhauser und Ryan DeMichael sorgten für Zählbares. Dementsprechend konnte sich die TSH wieder absetzen und führte vor dem Schlussabschnitt mit 51:42.

Das letzte Viertel sollte sich dann zu einer Darstellung von absoluter Entschlossenheit entwickeln. Die Longhorns kämpften um jeden Ball, als wenn es nichts anderes auf der Welt gäbe und die Erfurter konnten nicht mehr mithalten. Ein Korb mit Foul von Benno Schüpferling vier Minuten vor Schluss sorgte dann für die Vorentscheidung. Die TSH führte mit 62:46 und allen war klar, dass das Spiel entschieden war.

Mit einiger gehörigen Portion Souveränität verwalteten die Herzogenauracher das Spiel bis zum Ende und Moritz Hüttel und Julian Patton zeigten noch einige schöne Aktionen. Schließlich gewannen die Herzogenauracher verdient mit 74:49 und das Publikum feierte die Ihrigen mit stehenden Ovationen, da sie wussten, welch Werk die Longhorns an diesem Abend vollbracht hatten.

Auch das Trainerduo Angelos Plantzas und Aidin Kabir war happy und zog ein positives Fazit: „In dieser extrem schweren Situation für uns haben wir bewiesen, dass wir mit wirklich jeder Situation umgehen können. Wir haben heute Herz ohne Ende gezeigt und das Spiel unbedingt gewinnen wollen. Es war ein extrem wichtiger Sieg für uns, da wir nun im Mittelfeld etabliert sind und erst einmal Abstand zu den Abstiegsrängen hergestellt haben. Alle Spieler haben heute Verantwortung übernommen und ihren Teil zum Sieg beigetragen. Darauf können wir in den kommenden Spielen aufbauen.“

Longhorns: DeMichael 23, Hüttel 1, Patton 2, Aumeier 7, Person 8, Donhauser 12, Buniatian 2, Dlugosch 7, Schüpferling 10, F. Simon 2, Ort 2.

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