Longhorns: Ein Basketballspiel als Albtraum

21.10.2018, 19:13 Uhr
Longhorns: Ein Basketballspiel als Albtraum

© Foto: Thomas Hahn

Die Ursachenforschung gestaltet sich schwierig. Vielleicht war eine "menschliche" Komponente ausschlaggebend. Denn die TSH trat erstmals in Topbesetzung an und jeder war sich sicher, dass die zuletzt so starken Longhorns in dieser Formation beim Tabellenvorletzten nichts zu befürchten haben sollten.

Diese Vermutung bestätigte sich zunächst, denn die Herzogenauracher legten los wie die Feuerwehr und dominierten, angeführt von Nils Haßfurther und Patrick Horstmann, die Partie. Während Haßfurther die Offensive umsichtig leitete und auch selbst als Scorer in Erscheinung trat, war Horstmann schlichtweg überall auf dem Feld zu finden, blockte in der Verteidigung gleich mehrere Wurfversuche der Jenenser und spielte vorne Katz und Maus mit seinen Gegenspielern. Resultat war eine 26:9-Führung der TSH gegen eine völlig überforderte Jenenser Mannschaft.

Nicht nachgesetzt

Aber wie der menschliche Geist nun mal so tickt, setzten die Longhorns im zweiten Viertel nicht noch einen drauf, sondern ließen sukzessive die Gastgeber besser in die Partie kommen. Vuk Radojicic traf gleich zu Beginn des zweiten Viertels zwei Dreipunktwürfe, was den Seinigen wieder etwas Hoffnung verschaffte und fortan kamen sie besser ins Spiel. Allerdings spielte die TSH auch einen soliden Basketball, hielt die Führung konstant, so lagen die Herzogenauracher zur Halbzeit mit 45:26 in Front.

Aber eigentlich waren die Longhorns in der ersten Halbzeit noch deutlich überlegener gewesen, als diese nun knapp 20 Punkte Differenz. Und fortan wurden die Jenenser durch die sich nun immer weiter einschleichenden Nachlässigkeiten der Herzogenauracher immer selbstbewusster. So starteten die Gastgeber erneut mit zwei Dreiern und verkürzten so den Vorsprung der TSH auf 13 Punkte.

Die Aurachstädter merkten nun, dass sie wieder aktiver werden mussten und fanden in Moritz Sanders und Robert Merz ihre Punktelieferanten. Doch in der Defensive fehlte die notwendige Intensität und so konnte sich Jena bis zur letzten Viertelpause bis auf 46:59 herankämpfen.

Was nun im letzten Viertel geschah, kann sich wahrscheinlich keiner der gut 250 Zuschauer erklären. Plötzlich konnten die Aurachstädter die Thüringer nicht mehr im Ansatz kontrollieren und diese feuerten nach lediglich 46 Punkten in den ersten drei Abschnitten ein richtiggehendes Offensivfeuerwerk ab. Sie erzielten 32 Punkte in zehn Minuten und konnten sich so immer weiter an die TSH heranarbeiten, zumal auch deren Betsre, Patrick Horstmann, mit dem fünften Foul vom Platz musste. Die Herzogenauracher hingegen gerieten aufgrund ihrer schwachen Defensive nun auch in der Offensive in immer stärkere Zweifel, was dazu führte, dass sie bei noch einer Minute Spielzeit nur noch mit 77:76 in Front lagen.

Die Gastgeber nahmen nun eine Auszeit und malten einen Spielzug auf, der Jan Heber in eine gute Wurfposition bringen sollte und genau dies folgte auch in der Realität und Heber traf zur erstmaligen Führung der Jenenser (78:77).

Nun hatte die TSH den letzten Angriff, doch wie es der Spielverlauf nun mal so implizierte, konnten weder Mike Kaiser noch Larry Hall bei ihren Abschlüssen den Ball im Korb unterbringen und so verlor die TSH ebenso höchst unglücklich wie unnötig.

Trainer Nikola Jocic’ Fazit: "Wir haben heute im ersten Viertel ein bombastisches Spiel hingelegt und in den folgenden zwei Viertel immer noch einen soliden Basketball gespielt. Im letzten Viertel kippte dann das Momentum endgültig und wir konnten das Ruder nicht mehr herumreißen. So eine Niederlage tut natürlich weh, aber wir müssen jetzt daraus lernen und uns weiter verbessern. Wir sind nach wie vor auf einem guten Weg und werden diesen konsequent weitergehen."

Longhorns: Sanders 9, Haßfurther 16, Horstmann 19, Schlindwein, Meredith, Kaiser 9, Bauer 3, Gahlert 2, Hall 7, Merz 10, Dorberth 2.

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