Longhorns lassen es zum Heimfinale noch mal krachen

6.4.2014, 16:16 Uhr
Longhorns lassen es zum Heimfinale noch mal krachen

© Ralf Rödel

Die Anhänger der TSH-Basketballer hatten ein gutes Gespür für die Situation: Obwohl mit dem abgeschlagenen Schlusslicht der 1. Regionalliga, den Coocoon Baskets Weiden, nicht gerade ein Magnet angekündigt war, waren fast 300 Zuschauer gekommen, um sich für die bisher beste und attraktivste Saison der TSH-Herren zu bedanken.

Und die revanchierten sich mit einem 104:70-Sieg gegen die Weidener, die genau so spielten, wie sie angekündigt waren: Offensiv durchaus gefällig, hinten offen wie ein Scheunentor – und trotz des litauischen Riesen Remigijus Untulis (19 Punkte) viel zu schwach im Luftkampf unter den Körben, so dass der Abstieg des Urgesteins aus dieser Liga auch wegen etwas Verletzungspech die logische Konsequenz war.

Schläfrige Abwehr

Fast sinnbildlich auch die Szene, die zum 100. Punkt der Longhorns führte: Benedikt hatte gerade das 98:68 erzielt und war dabei gefoult worden. Den folgenden Freiwurf vergab er, doch er selbst als einer der Kleineren auf dem Feld schnappte sich den Rebound und legte ihn in den Korb – eine Mannschaft, die etwas vom Verteidigen versteht, lässt so etwas niemals zu.

Und so begann die Partie auch. Leicht und locker, weil völlig unbedrängt, versenkte Toni Donhauser seine Dreier, durfte Adrian Dlugosch unter dem Korb frei auftrumpfen und auch der Rest der Truppe war flott drauf: 23:13 stand es nach dem ersten Viertel.

Da hatte Coach Peter Simon, der diesmal „in Zivil“ auf der Bank Platz genommen hatte, weil endlich einmal wieder genug Spieler zur Verfügung standen, schon zehn seiner elf Akteure aufs Feld geschickt. Und das sorgte für ein kurzes „Tief“, weil das TSH-Kollektiv nicht mehr so recht in seinen Rhythmus fand und vor allem seine freien Würfe nicht mehr traf.

Plötzlich trafen neben dem bulligen Untulis unter dem Korb auch seine Nebenleute Darron McDuffie (19), Vladimir Krysl (17) und Sven Andrae (8) einen „wilden“ Dreier nach dem anderen – und der Tabellenletzte führte mit 33:29. Aber nun zogen die Longhorns, angetrieben von dem seit Wochen überragenden Markus Person, das Tempo und die Intensität wieder an. Zur Halbzeit führten die Hausherren mit 42:38. Standesgemäß war das aber noch nicht.

Das wussten die Herren in Weiß auch – und legten nach dem Seitenwechsel gehörig zu. Vor allem Christian Imberi (diesmal Topscorer seines Teams) und Starcenter Monty Rogers, der im ersten Durchgang fast nicht aufgefallen war, schraubten mit einer fast 100prozentigen Quote in dieser Phase binnen Minuten auf 65:42 hoch. 35 Zähler in diesem Viertel waren beachtlich, beim 77:53 in der dritten Pause waren die Messen für die tapferen Weidener gelesen.

Im letzten Durchgang blieb nur noch die Frage: Würde die Hundert-Punkte-Marke fallen? Schon bald war klar, dass es geschehen würde. 2:27 Minuten vor dem Ende war es so weit, und kurz darauf erhoben sich die Zuschauer. Mit stehenden Ovationen wurden die Longhorns 2013/14 verabschiedet.

Auch Trainer Simon war hochzufrieden: „Ich bin froh, dass wir nach unserem Zwischentief mit dem Sieg in Treuchtlingen trotz größter Personalnot noch einmal ein Zeichen gesetzt haben. Weiden war zum Abschluss natürlich ein dankbarer Gegner.“

Zum Saisonfinale werden es die TSH-Korbjäger definitiv schwerer haben: Da müssen sie zum FC Bayern München II, der sich mit Take Off Würzburg ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefert. Würzburg hat die Nase momentan nur wegen des besseren Vergleichs vorn, muss aber zur zweiten fränkischen Überraschungsmannschaft dieser Saison, dem VfL Treuchtlingen. Dem ist ein Sieg vor seinem fanatischen Publikum ebenso zuzutrauen wie den Longhorns in München – falls nochmals alle Mann an Bord sein sollten  (siehe auch Bildergalerie).

 

TSH: Patton 2, Person 10/1 Dreier, Aumeier 11/1, Kaiser 19/3, Imberi 22/3, Dlugosch 12, Rogers 15, Buniatian, Awarke, Donhauser 9/3, Schüpferling 2.



 

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