Longhorns mit Schluss-Stampede

28.10.2018, 21:58 Uhr
Longhorns mit Schluss-Stampede

© Foto: Petzoldt

Die Gäste aus Treuchtlingen, die vor der Saison noch zu den absoluten Aufstiegsfavoriten zählten, liegen mit jetzt schon drei Saisonniederlagen auf dem elften Tabellenplatz.

Für die Aurachstädter war dieser Sieg von enormer Wichtigkeit. Sie mussten nicht nur ohne ihre ProA-Akteure auskommen, sondern hatten mit Tobias Übbing, der noch immer an einem Bänderriss laboriert, einen weiteren wichtigen Ausfall. So musste Trainer Nikola Jocic mit einer halben Rumpftruppe gegen ein individuell extrem starkes Treuchtlinger Team antreten. Dass die TSH dennoch als Sieger aus der Partie gehen konnte, verdanken sie ihrer Leidenschaft, Spielfreude und Motivation. So erlebten gut 350 Zuschauer einen gelungen Basketballabend.

Gleich zu Beginn des Spiels übernahm der beste Longhorn an diesem Abend, Patrick Horstmann, das Kommando, setze sich immer wieder unter dem Korb durch und brachte so die Seinigen in Front. Die Treuchtlinger taten sich gegen die aggressive Herzogenauracher Ganzfeldverteidigung schwer und verloren immer wieder den Ball, da die Abstimmung nicht rund funktionierte. So führte die TSH nach dem ersten Viertel verdient mit 23:17.

Im zweiten Viertel konzentrierten sich die Gäste fortan auf ihre Stärken, brachten das Pick and Roll zwischen Tim Eisenberger und Stefan Schmoll in Gang und konnte so ihren Rhythmus finden. In der Verteidigung zogen sie zudem die Zügel an. Besonders Robin Seeberger war für die Longhorns immer wieder eine schwer überwindbare Hürde. Der gut zwei Meter große Spieler brachte mit seinen Krakenarmen und schnellen Füßen die zum Korb ziehenden Herzogenauracher Flügel- und Aufbauspieler häufig in nahezu aussichtslose Situationen. Dementsprechend konnten die Gäste das Spiel bis zur Halbzeit drehen und lagen mit 39:35 vorne.

Da die TSH mit einer sehr kurzen Rotation spielen musste, war die fast einstimmige Einschätzung des Publikums, dass die Aurachstädter wohl früher oder später dem hohen Tempo Tribut zollen müssten, aber dem war nicht so. Denn nun spielten Mike Kaiser und Robert Merz groß auf und insbesondere der erst 18-jährige Merz zeigte, warum er als einer der spannendsten Nachwuchsspieler gilt. Hinten verteidigte er Tim Eisenberger auf höchstem Niveau, vorne markierte er Punkt um Punkt. So konnten sich die Herzogenauracher wieder herankämpfen und es ging beim Stand von 68:68 in das Abschlussviertel.

Jetzt explodierten die Longhorns förmlich. Wo auch immer diese Energie herkam — die Treuchtlinger konnten die Pace der Herzogenauracher nicht im Ansatz mitgehen, und den Aurachstädtern gelang nun fast alles. Matthias Schlindwein zeigte sein bestes Spiel im Dress der Longhorns, traf zwei wichtige Dreier aus der Ecke, blieb das gesamte Spiel über ohne Fehlwurf und beendete das Spiel mit 14 Punkten und sechs Treffern aus sechs Würfen aus dem Feld. Dazu kontrollierten die Routiniers Larry Hall und Patrick Horstmann das Spiel, fanden meist die richtige Lösung und so gewannen die Longhorns das Mittelfrankenderby schließlich mit 83:74.

"Wir haben heute eine überragende Mannschaftsleistung abgeliefert. Jeder hat seinen Teil beigetragen und alles für den Erfolg der Mannschaft getan. Es macht riesigen Spaß, der Mannschaft zuzusehen und mit ihnen zu arbeiten. Nach der bitteren Niederlage in der Vorwoche war dieser Sieg dringend nötig, um das positive Momentum aufrechtzuerhalten, und genau das ist uns gelungen. So können wir jetzt weiter optimistisch in die Zukunft schauen und uns auf die nächsten Partien freuen." So der vor Freude strahlende Longhornstrainer Nikola Jocic zum Spiel.

TSH: Horstmann 23, Merz 11, Kwilu, Buniatian, Dorberth, Hall 13, Kaiser 16, Gahlert 6, Schlindwein 14.

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