Longhorns sehnen Saisonende herbei

2.4.2017, 18:14 Uhr
Longhorns sehnen Saisonende herbei

© Foto: Berny Meyer

Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit war es das letzte Heimspiel in der 1. Regionalliga – der Abstieg ist so gut wie sicher. Ein bisschen Begräbnisstimmung herrschte auch. Sogar auf die Vorstellung der Teams verzichtete die TSH, wären nicht die diesmal auch spärlicher als sonst angereisten Treuchtlinger Fans gewesen, hätte man wohl ein Nickerchen halten können.

Verpasst hätte man nicht viel, denn der Fachmann wusste schon beim Blick auf die Aufgebote, dass diese acht Longhorns nicht gewinnen konnten. Mit Oldie Bernd Zankl und Tobias Wagner halfen aus der "Zweiten" (Bezirksoberliga) zwei Akteure aus, damit Aumeier seinen Stammspielern wenigstens kurze Verschnaufpausen gönnen konnte.

Das ist das Dilemma der gesamten Saison: Der Kader sah auf dem Papier gut aus, doch erstens fehlten in der Realität aus verschiedenen Gründen ständig mehrere Leistungsträger, und zweitens gab es durch die Kooperation mit dem Nürnberger BC, der ja selbst nach dem Sponsorenausstieg fast bei Null anfangen musste, nicht allzu oft Trainingseinheiten, die Herzogenauracher und Nürnberger gemeinsam bestritten.

Dieses Manko trat am Samstag wieder einmal offen zutage. Während sich die Treuchtlinger als eingespielte Einheit präsentierten, stockte das TSH-Offensivspiel immer wieder. Am Ende mussten es Einzelaktionen richten, die allerdings nur Mike Kaiser und Vedran Nakic halbwegs zuverlässig gelangen. Matthew Meredith wurde erst wach, als das Spiel längst entschieden war, der Pro A-erfahrene Pal Ghotra blieb zwei Klassen tiefer wie so oft vieles schuldig. Tobias Übbing und Ben Gahlert schlugen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten gegen erfahrene und robuste Gästespieler unter dem Korb zwar tapfer, hatten aber im Rebound kaum eine Chance.

Schon nach 2:32 Minuten war klar, wie der Hase in diesem in früheren Jahren hart umkämpften Derby laufen würde. Der VfL führte da mit 9:0, Aumeier nahm seine erste Auszeit, die immerhin half, bis zur ersten Viertelpause blieb der Rückstand konstant (19:26). Im zweiten Durchgang gab Treuchtlingen um den überragenden Tim Eisenberger (24 Punkte bei 90 Prozent Wurfquote, zehn Rebounds und elf Assists) richtig Gas und zog bis zur Halbzeit auf 52:27 davon.

Auch weil Simon Geiselsöder (20), Florian Beierlein (16), Jonathan Schwarz (15) und Stefan Schmoll (11) ebenfalls konstant punkteten, kam die TSH nie mehr heran, auch wenn es sehenswerte Phasen gab. Aber die Luft war raus; über den Viertelstand von 51:71 plätscherte das Spiel bis zur Schlusssirene dahin.

Die letzten wichtigen Fragen: War es das Abschiedsspiel für "Leit-Longhorn" Mike Kaiser vor eigenem Publikum? Der 35-Jährige verkniff sich eine Antwort und deutete an, dass eine Entscheidung nicht gefallen sei. Mit 23 Punkten und vielen guten Aktionen zeigte er, wie wertvoll er immer noch sein kann für die Mannschaft. Doch wird er sich die 2. Regionalliga noch einmal antun? Und falls er aufhört: Wer bildet künftig das Herzogenauracher Element dieses Teams? Außer dem Coach, der nur hoffen kann, dass eigene Jugendspieler in den Nürnberger Teams auf das erforderliche Niveau gebracht werden.

Longhorns: Nakic 17/5 Dreier, Kaiser 23/1, Zankl , Übbing 5, Wagner 2, Ghotra, Gahlert 10/1, Meredith 8.

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