Lonnerstadt: Baumbestattung bald möglich

LONNERSTADT - Am gemeindlichen Friedhof in Lonnerstadt sind bald auch Baumbestattungen möglich. Obwohl der neue Pfarrer Andreas Sauer sich klar dagegen ausgesprochen und auch der Landschaftsarchitekt Frieder Müller-Maatsch die Idee für „nicht glücklich“ hält, befürwortete eine Mehrheit im Gemeinderat den Antrag ihres Kollegen Erich Lunz.

Acht Zierapfelbäume der Sorte „Red Sentinel“ werden für die Baumbestattungen in der nordöstlichen Ecke, unweit vom Feuchtbiotop, in den Boden gepflanzt. Den Auftrag dafür erteilte das Gremium in seiner Sitzung am Montagabend im gleichen Zug. Er geht für 2263 Euro an eine Burghaslacher Gärtnerei.

Neben den herkömmlichen Grabstellen gibt es auf dem gemeindlichen Friedhof bereits eine Sektion mit eingefassten Urnengräber und ein neues Urnenfeld mit quadratischen Abdeckplatten, das gerade gestaltet wird. „Damit haben wir vier Möglichkeiten. Da müsste für jeden etwas Passendes dabei sein“, sprach sie Gemeinderat Harald Kaiser für den Antrag aus.

Der Gemeinderat ist mit dem Thema schon seit Anfang 2015 beschäftigt. Der Antrag von Erich Lunz wurde im Januar des gleichen Jahres zunächst zurückgestellt. Man wollte den neuen Seelsorger, der nach der Vakanz ins Lonnerstadter Pfarrhaus einziehen würde, in die Entscheidungsfindung einbeziehen. Zwischenzeitlich äußerte sich Frieder Müller-Maatsch, der Planer und Gestalter des Friedhofes, eher distanziert und nannte das Vorhaben „nicht glücklich“.

Andreas Sauer, seit April als Pfarrer installiert, sprach sich nun klar dagegen aus: Aus christlicher Sicht lehne er eine anonyme Baumbestattung kategorisch ab, ließ er Bürgermeister Stefan Himpel (FW) in einem Gespräch am 11. Juli wissen.

Daran müsste es nicht scheitern, meinte Horst Gäck (SPD) in der Debatte. Auch die Baumgräber könnten beschriftet werden.

Neben einem breiter gefächerten Angebot an Bestattungsmöglichkeiten geht es Erich Lunz (Wählergemeinschaft Fetzelhofen) erklärtermaßen auch darum, den Pflegeaufwand für die Hinterbliebenen, insbesondere für solche, die auswärts wohnen, machbar zu halten.

Die Empfehlung des Bürgermeisters, nämlich sich dem Wunsch von Pfarrer Andreas Sauer anzuschließen, fand am Ende keine Mehrheit. Sechs von zehn der anwesenden Bürgervertreter votierten für die letzte Ruhestätte unter Bäumen.