„Man muss bei einem Buch lachen und weinen können“

24.11.2015, 17:56 Uhr
„Man muss bei einem Buch lachen und weinen können“

© Foto: Rainer Groh

Den Stapel der Verkaufsexemplare hat die Herausgeberin am Samstagnachmittag formvollendet enthüllt — unter dem Beifall der Autoren, die zur Vorstellung ihres eigenen Produkts gekommen waren. Und die Chefin der Buchhandlung am Fehnturm war des Lobes voll über die „Teamarbeit von 100 Menschen“.

Stefanie Greber vergaß nicht, dem Team der Buchhandlung zu danken und das Andenken an ihre verstorbene Vorgängerin Barbara Jung-Reusch hochzuhalten.

Die Idee zu dieser so persönlichen Anthologie hätte die Gründerin von Bücher, Medien und mehr sicher auch grandios gefunden. Immerhin, so Greber, haben Leser mit der Vorstellung ihres Lieblingsbuchs tatsächlich ein wenig ihr Herz geöffnet. Und schon das Querlesen der 100 Kapitel auf den 107 edel in rotes Leinen gebundenen Seiten ist ein Einblick ins Denken und Fühlen der Herzogenauracher bzw. von Menschen, denen Herzogenaurach etwas bedeutet.

Leicht ist es nicht gewesen, die Beiträge zu bekommen, sagte Stefanie Greber. Nachdem die Anfangsbegeisterung über die Idee verflogen war, habe es eine ganze Zeit gedauert, bis aus den drei Herzensbüchern der ersten Stunde wirklich 100 geworden sind. Und es sei nicht ohne sanften Druck auf das eine oder andere Familienmitglied gegangen.

Zweieinhalb Jahre ist die jüngste Autorin, die Ihr Lieblingsbuch offenbart „Endlich im Kindergarten“. Geschrieben hat die Kleine natürlich nicht selbst, doch vorgelesen kriegt sie die Geschichte des Helden Ole sehr gern.

Sogar Reiseführer dabei

Ratgeber zum rationalen Optimieren emotionaler Entscheidungen können einem Mann tatsächlich am Herzen liegen, lernt der Leser der 100 Leser. Rezensionen berühmter und vor allem nicht berühmter Romane finden sich in dem Buch, eine Frau bekennt sich als glühende Verehrerin von — guten — Reiseführern und sogar ein Kochbuch ist das Herzensbuch eines der Autoren.

Was ein Herzensbuch ist, hat der zwölfjährige Schüler Finlay Deavin beschrieben, wie es besser kaum geht: „Man muss bei so einem Buch lachen und weinen können“. So gesehen, ein Literaturkanon mit „Outing-Charakter“ — absolut lesenswert.

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