Martin Grau will in seinem "Wohnzimmer" Titel zurück

20.7.2018, 14:52 Uhr
Martin Grau will in seinem

© Foto: Sport-/Pressefoto Wolfgang Zink/ThHa

Viel berichtet wurde in den vergangenen Monaten über die zwei schweren Jahre des aktuell besten deutschen Hindernisläufers, Martin Grau vom LSC Höchstadt, und sein starkes Comeback in diesem Jahr. Jetzt steht nach 2015 wieder eine deutsche Meisterschaft vor der Haustür an. In Nürnberg, wo der Biengartener vor drei Jahren seinen ersten Männertitel feiern konnte, will er den Titel zurückholen.

Nach dem Seuchenjahr 2016 und dem Aufbaujahr 2017, in dem er um zwei Hundertstelsekunden am Titel vorbeigeschrammt ist, soll es am Samstag, um kurz vor 14.30 Uhr wieder soweit sein. Dann möchte der Sportsoldat wieder die Arme in die Luft reißen und sich auf der Ehrenrunde vor heimischen Publikum feiern lassen.

Aber ganz so einfach wird es nicht werden. Auch wenn Titelverteidiger Tim Stegemann aus Erfurt am Mittwoch seinen Startverzicht per Facebook kundtat – eine Achillessehnenverletzung bedeutet das Saisonaus – so werden andere den LSC-Läufer herausfordern. Erst vor zehn Tagen zog er Patrick Karl (Ochsenfurt) und Johannes Motschmann (Berlin) zur EM-Norm und auch dahinter gibt es noch gute Läufer unter 8:40 Minuten.

Stellt sich die Frage, wird taktiert oder riskiert? Aber egal wie sich seine Gegner verhalten, Martin Grau ist aktuell so stark, dass er auf alles reagieren kann und auch sein Trainer Markus Mönius wird sich mit Grau eine Strategie zurechtlegen. Mit den vielen heimischen Fans im Rücken soll dann der Jubel noch größer sein als beim ersten Sieg in seinem "Wohnzimmer".

Für Niklas Buchholz werden es die ersten deutschen Meisterschaften bei den "Großen". Der Hemhofener konnte sich nach seinem Wechsel nach Höchstadt in allen relevanten Wettkampfstrecken verbessern, jedoch hat er speziell über die Hindernisse noch ganz viele Reserven.

Wenn am Samstag, um 14.15 Uhr (die ARD will live übertragen) der Startschuss fällt, kommt das angesagte Wetter mit etwa 21 Grad dem deutschen U 20-Meister entgegen, denn ganz große Hitze ist nicht so sein Ding. Aktuell auf Platz neun gemeldet ist auf jeden Fall eine Top-Acht-Platzierung und eine Zeit unter 8:55 Minuten laut Trainer Markus Mönius das Ziel. Vielleicht hat dann die Höchstadter Fangemeinde im leuchtenden Orange noch mehr Grund zum Feiern.

Schon am frühen Mittag sind fünf junge Herzogenauracher im Max-Morlock-Stadion am Start. Die Läufe der 4 x 400 m-Staffel gehören traditionell zum Rahmenprogramm. Für die Turnerschaft Herzogenaurach sind Justus Santjer, Christopher Zahl, Tobias Reischl, Louis Mennerat und Youngster Sebastian Oertel gemeldet.

Das TSH-Quartett hatte sich anfangs der Sommersaison das Ziel gesetzt, die Norm von 3:32,20 Minuten zu laufen, um vor heimischen Publikum in Nürnberg dabei zu sein. Nach zwei vergeblichen Anläufen, in denen die jungen Herzogenauracher die Qualifikation nur um wenige Zehntel verpassten, schafften sie es im dritten Anlauf bei den Bayerischen Meisterschaften in Erding und qualifizierten sich mit 3:30,32 Minuten. Nun dürfen sie am Samstag, um 11.25 Uhr an den Start gehen – und Trainer Peter Müller hofft, dass sie hoch motiviert ihre Bestzeit verbessern können.

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