"Mass of the Children": Wunderbarer Gesang in St. Magdalena

19.3.2018, 09:28 Uhr
Die Solisten Eva-Marie Ferraro und Markus Auerbach.

© Rüdiger Leverenz Die Solisten Eva-Marie Ferraro und Markus Auerbach.

Eingeleitet wurde das Konzert in St. Magdalena vom Bläserquintett Es-Dur von Antonin Rejcha, dargeboten vom Prima Vista Quintett mit Michaela Petrova, Flöte, Martin Petr, Oboe, Lukas Böhm, Klarinette, Marek Rothbauer, Fagott und Ales Janousek, Horn – alle ausgewiesene Meister ihres Fachs.

Pfarrer Helmut Hetzel dankte in seinen Einführungsworten insbesondere Toni Rotter, der unermüdlich daran arbeitet, derartige kirchenmusikalische Höhepunkte in die Stadt zu bringen. Der Kantor steht für die generationenübergreifende Arbeit in der Kantorei, in der Menschen unterschiedlichen Alters aktiv sind, außerdem für das gemeinsame Musizieren über Grenzen hinweg. Das Kammerorchester Cäcilia aus Karlovy Vary (Karlsbad) war schon mehrfach bei der Kantorei St. Magdalena zu Gast. Dabei kamen in der Vergangenheit Werke von Mozart, Haydn, Mendelssohn-Bartholdy und J.S. Bach zur Aufführung.

Den Mittelpunkt dieses Kirchenkonzerts bildete "Mass of the Children" ("Messe der Kinder") von John Rutter, die in den Jahren 2002 und 2003 entstand. In das lateinische Ordinarium lässt der Komponist mehrere poetische Texte in englischer Sprache einfließen. Ganz bewusst teilt er dabei den Stimmen von Kindern und Jugendlichen eine zentrale Rolle zu.

© Foto: Leverenz

Damit ist dieses Werk wie geschaffen für die Chöre der Kantorei St. Magdalena mit ihrer hervorragenden Nachwuchsarbeit. Der Chor der Kinder und Jugendlichen übernahm in diesem dramatischen und bewegenden Werk eine eigenständige musikalische Aufgabe. Der besondere Reiz dieser Komposition liegt einerseits im gemeinsamen Musizieren von Kindern und Erwachsenen, andererseits in der Musik selbst. Eingängige Melodien und interessante Harmonien wechseln sich mit romantischen Partien der Solisten ab. Schon beim Kyrie war die Harmonie zu spüren, die sich zwischen den Kinderstimmen, den Stimmen der Erwachsenen im Chor, den Solisten und dem Kammerorchester entwickelte. Diese harmonische Klangfülle setzte sich im Gloria und im Agnus Dei fort, wo sie mit dem dramatisch wirkenden Einsatz von Pauke und Schlagzeug einem Höhepunkt zustrebte.

Großer Applaus

Im Finale konnten die Solisten Eva-Marie Ferraro, Sopran, mit "Christ, be my Guide today and tomorrow" und Markus Auerbach, Bariton, mit "Lord open my Eyes" noch einmal glänzen. Sie wurden dabei vom Kammerorchester begleitet, das neben den Bläsern des Quintetts um Kontrabass, Harfe, Pauke und Percussion ergänzt worden war.

Das Prima Vista Quartett spielte eingangs ein Stück von Antonin Rejcha.

Das Prima Vista Quartett spielte eingangs ein Stück von Antonin Rejcha. © Rüdiger Leverenz

Nach dem "Dona nobis Pacem" (Gib uns deinen Frieden) fand die Begeisterung des Publikums in der gut besetzten Kirche keine Grenzen. Mit stehendem Applaus wurden die Chöre zu einer Zugabe aufgefordert. Mit kirchlichen Gesängen erfüllten die Chöre den Wunsch des Publikums, bevor die Zuhörer sich wieder durch die Kälte der Nacht auf den Heimweg machten.

 

 

Keine Kommentare