Max Schwenger gewinnt Olympia-Test in Brasilien

NIEDERNDORF - Eine erfolgreiche Amerikareise hat Max Schwenger hinter sich: Er gewann innerhalb von vier Wochen drei Badminton- Grand-Prix-Turniere.

Vier Wochen nach seinem ersten Turniersieg in Vancouver, wo der gebürtige Niederndorfer mit seiner Partnerin Carla Nelte die Canada Open gewann, ging seine Reise nach Brasilien, wo die Brazil Open stattfanden. Dort startete er im Herrendoppel mit seinem Partner Josche Zurwonne und im Mixed erneut mit Carla Nelte.

In Vorbereitung auf das olympische Badmintonturnier 2016 in Rio gab es in diesem Jahr erstmals einen brasilianisches Grand Prix in dieser Sportart. Gespielt wurde erstmals über drei Gewinnsätze jeweils bis elf ohne Verlängerung. Das war für alle Teilnehmer eine sehr große Umstellung. Der Internationale Badmintonverband verspricht sich durch die neue Zählweise eine höhere Attraktivität, was sich auch im Verlauf des Turniers bestätigte.

Für Zurwonne und Schwenger war es erst das dritte gemeinsame Turnier. Zuerst hatten sie eine brasilianische Paarung als Gegner, die aber klar in drei Sätzen bezwungen wurden. Die nachfolgende Doppel aus Guatemala und den USA wurden ebenfalls klar in jeweils drei Sätzen aus dem Weg geräumt. Im Halbfinale waren dann die Brüder Joshua und Sam Magee aus Irland der erste schwere Gegner. Die beiden Deutschen blieben ihrer Linie treu und gewannen auch hier klar in drei Sätzen. Damit war die erste Finalteilnahme gesichert. Gegner waren am Sonntag ihre Trainingspartner aus dem Olympiastützpunkt, das Duo Beck/Heinz.

Im Endspiel waren die Rollen klar verteilt. Schwenger/Zurwonne wollten unbedingt gewinnen und traten dementsprechend auf. Ihre Gegner hatten keine Chance und verloren ebenfalls klar in drei Sätzen.

Mit Carla Nelte wollte Max Schwenger an die gute Leistung aus Kanada anknüpfen, um weitere Punkte für die Weltrangliste zu sammeln. Derzeit sind sie dort auf Platz 28 geführt. In Rio waren die beiden auf Platz eins gesetzt – und wurden ihrer Favoritenrolle gerecht.

Die brasilianische Paarung zum Auftakt beherrschten sie klar und gewannen so souverän in drei Sätzen. Ihre nächsten Gegner aus Kanada machten ihnen das Leben nicht leicht. Den ersten Satz gewann das deutsche Duo knapp mit 11:10, den zweiten klar und den dritten Satz verloren sie ebenfalls knapp mit 10:11. Hier zeigte sich, dass die neue Regel ohne Verlängerung ganz schön an die Nerven gehen kann. Aber Nelte/Schwenger steckten den verlorenen Satz gut weg und gewannen den vierten Satz dann wieder klar. So standen sie im Halbfinale gegen eine Schwedisch-Schweizerische Paarung. Diese war nicht der erwartete schwere Gegner, und die Deutschen zogen mit einem klaren Sieg ins Finale ein.

Gegner waren die Geschwister Sam und Chloe Magee, wobei Chloe die Mannschaftskameradin der beiden beim TV Refrath ist. Es entwickelte sich eines der längsten Spiele des Turniers. Im dritten Aufeinandertreffen der beiden wollten die Iren endlich einmal gewinnen. Gleich der erste Satz war Krimi pur. Es ging hin und her bis 10:10. Der nächste Punkt entschied den Satz zu Gunsten der Iren. Im zweiten Satz dasselbe. Jeder Punkt war hart umkämpft, bis es wieder 10:10 stand. Wieder entschied der nächste Punkt zu Gunsten der Iren.

Der dritte Satz stand den ersten beiden in nichts nach, Es war Kampf und Spannung pur. Wieder stand es 10:10. Ein Punkt konnte nun den Sieg an die Iren geben, oder es geht weiter. Die Zuschauer hielten es kaum noch auf ihren Plätzen. Mit viel Kampf gewannen Nelte/Schwenger diesen Satz. Damit war der Knoten geplatzt. Die nächsten beiden Sätze holten sich die beiden klar. Endlich nach fast einer Stunde war der Jubel über den zweiten Turniersieg riesengroß.

Carla Nelte gewann mit ihrer Partnerin ebenfalls das Damendoppel. Damit waren die Mixedpartner mit jeweils zwei Siegen die erfolgreichsten Teilnehmer des Turniers. Überglücklich startete der deutsche Tross wieder in Richtung Deutschland, wo es in wenigen Wochen mit der Weltmeisterschaft in Dänemark weitergeht.