Michael Dassler will Landrat werden

12.3.2013, 16:06 Uhr
Michael Dassler will Landrat  werden

© Kronau

Es war schon eine kleine Überraschung, als Kreisvorsitzender Jörg Rohde gestern bei einem Pressegespräch den 47-jährigen Vermögensanlageberater offiziell als Wunschkandidaten des Kreisvorstands präsentierte. Das Gremium hatte sich tags zuvor in Uttenreuth nach „kurzer, aber intensiver Beratung“ auf den zweifachen Familienvater endgültig festgelegt. „Die Mitglieder sind bereits per Mail informiert, am 11. April könnte Dassler bei einer Mitgliederversammlung nominiert werden“, so Rohdes Fahrplan.

Michael Dassler spielt in der Kreispolitik momentan noch keine herausgehobene Rolle. Selbst in der FDP-Kreistagsfraktion ist er nicht vertreten, dort arbeiten neben Jörg Rohde und Elke Weis (Fraktionsvorsitzende) auch Dasslers Ehefrau Britta Dassler.

Dass Michael Dassler dennoch der richtige Kandidat der Liberalen ist, davon zeigte sich Jörg Rohde absolut überzeugt. „Er kommt aus dem Landkreis und hat viele Kompetenzen.“ Zudem möchten sich die Liberalen bei den Wahlen bewusst breit aufstellen. „Wir wollen mehr Gesichter bieten“, so Rohde.

Das Gesicht von Michael Dassler ist in Herzogenaurach bereits bekannt. Von 1998 bis 2008 war er Mitglied der CSU-Stadtratsfraktion. „Ich bin dann freiwillig nicht mehr angetreten, weil ich insbesondere den Stil der CSU nicht mehr mittragen konnte.“ Letztlich hielt es Dassler auch nicht mehr in der Partei CSU. Der liberale und weltoffene Charakter der FDP habe ihm letztlich mehr zugesagt. Seit 2009 ist er dort Mitglied, seit kurzem stellvertretender Vorsitzender im Kreisvorstand. Für die lokale Wirtschaft engagiert sich Dassler als Vorsitzender der Werbegemeinschaft Herzogenaurach.

Der Kandidat zeigte sich dankbar, dass der Kreisvorstand sich einmütig für ihn ausgesprochen hat. „Ich bin überzeugt, die Qualifikation mitzubringen“, meinte er. Nun gelte es, ein Wahlprogramm zu entwickeln.

Beim Nein zu den StUB-Planungen werde es wohl bleiben, und insgesamt müsse gelten: „ERH darf nicht BER werden.“ Was heißen soll: Die Investitionsprojekte des Landkreises wie Landratsamt oder Schulsanierungen müssten genau unter Kontrolle gehalten werden, damit es zu keinen Fehlentwicklungen wie beim Flughafen Berlin komme. „Ich sehe einiges, was möglicherweise falsch läuft.“

„Die Chance, dass ein Liberaler Landrat wird, ist da“, erklärte der stets optimistische Jörg Rohde. Und die Zahl der Kreisräte will man von drei auf fünf hochschrauben.

Von 1958 bis 1978 hat es bereits einen Dassler als Landrat gegeben: Dr. Georg Dassler. Ob es da eine Verwandtschaftsbeziehung gibt? „Ja, das ist durchaus möglich“, überlegt Michael Dassler. Aber wenn, dann nur weitläufig. Die Dasslers seien ja über die Jahrhunderte weit verzweigt.

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