Mini-Herde der Longhorns schlägt sich in Leitershofen wacker

18.1.2015, 21:10 Uhr
Mini-Herde der Longhorns schlägt sich in Leitershofen wacker

© Edgar Pfrogner

Denn die Pechsträhne der Herzogenauracher hält weiter an, weil der eh schon dezimierte Kader zusätzlich von einer Grippewelle heimgesucht wurde, die auch Spielmacher Markus Person erwischte. Dennoch schlugen sich die Longhorns im ersten Viertel gut, woran Persons Aufbaukollege Benedikt Aumeier großen Anteil hatte. Er zog immer wieder zum Korb und vollstreckte dort hochprozentig. 22 Punkte standen am Ende in seinem Statistikbogen – damit war er der erfolgreichste Punktesammler der TSH.

Doch natürlich wussten auch die Fuggerstädter zu überzeugen. Der extrem athletische Andre Lockhart spielte Tempobasketball vom Feinsten, machte Tempo, wann immer möglich und überrannte so von Zeit zu Zeit die gesamte Herzogenauracher Defensive im Alleingang. So stand es nach dem ersten Viertel 20:13 für die Gastgeber.

Im zweiten Viertel machten die Leitershofener dann ernst, erhöhten die Intensität in der Defensive und die TSH stand plötzlich vor größeren Problemen. Resultat davon war, dass die Gäste in diesem Viertel nur 13 Punkte erzielten, während sich die Hausherren in einen wahren Rausch spielten und 28 Punkte einnetzten. Der überragende Ex-Juniorennationalspieler Harald Debelka bewies sein gutes Händchen, verwandelten drei Dreier in Folge und brachte so die Seinigen deutlich in Front. Dazu kam unter dem Korb Nedim Hadzovic. So führte der Favorit mit 48:26 zur Halbzeitpause.

Nach der Halbzeit fingen sich die Aurachstädter wieder. Ryan DeMichael und Toni Donhauser sorgten vorne für Zählbares, während hinten Julian Patton einige Bälle erkämpfte. So entstand ein sehr ansehnliches Hin und Her, indem sich keine Mannschaft einen deutlichen Vorteil erspielen konnte. Highlight dieser zehnminütigen Sequenz war der Alley-Hoop Dunking von DeMichael, der ihm gekonnt von Aumeier aufgelegt wurde und der selbst die Fans der Fuggerstädter zu Ovationen verleitete. Karen Buniatian setze zudem unter dem Korb seinen mächtigen Körper geschickt ein, und so stand es vor dem Schlussabschnitt 68:38.

Das letzte Viertel verkam dann zu einem Verwaltungsakt, weil das Spiel sowieso schon gelaufen war. Benno Schüpferling legte noch einmal ein paar Pünktchen auf und zeigte bei seinen eleganten Zügen zum Korb, welch ästhetisches Spiel Basketball auch sein kann. Die Herzogenauracher bewiesen mal wieder Moral, weil ohne Ende, da obwohl das Spiel schon entschieden war, sie niemals aufgaben und das letzte Viertel mit 23:20 gewannen. Schlussendlich änderte dies aber am Spielausgang nichts mehr, die Leitershofener gewannen gegen eine stark dezimierte Herzogenauracher Mannschaft letztendlich auch in dieser Höhe verdient und dürfen sich so weiter Hoffnung auf den Wiederaufstieg machen.

Coach Angelos Plantzas: „Wenn du mit nur sechs Mann zum Tabellendritten fährst, ist vor dem Spiel natürlich immer schon im Unterbewusstsein eine gewisse Resignation und Unsicherheit vorhanden. Das war uns bewusst, aber wir konnten im ersten Viertel damit noch erfolgreich umgehen. Als aber im zweiten Viertel die Leitershofener die Dreierserie hatten, kamen die Zweifel natürlich stärker an die Oberfläche und wir verloren zunehmend an Selbstbewusstsein und damit auch unseren Rhythmus. Jedoch haben wir es geschafft, uns in der zweiten Halbzeit wieder zu fangen, was man als enorme Willensleistung ansehen muss. Von daher kann man trotz der Niederlage etwas Gutes mitnehmen, nämlich dass wir eine Mannschaft mit Charakter sind.“

Nächste Woche daheim gegen Schwabing will Plantzas wieder mit einer kompletteren Mannschaft antreten und versuchen, wie auch im Hinspiel gegen den Tabellensiebten die Punkte zu behalten.

Longhorns: Aumeier 22, Patton 9, Buniatian, Donhauser 15, Schüpferling 7, DeMichael 8.

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