Minister in der Kiste

22.4.2014, 18:27 Uhr
Minister in der Kiste

© Athina Tsimplostefanaki

Mit prüfendem Blick steht der Innenminister in einem der gebrauchten Container. An einigen Stellen knarzt noch der Boden, es riecht nach frischen Sägespänen und Licht durchflutet die entkernte Riesenbox. Insgesamt drei Kisten mit einer Arbeitsfläche von zusammen 100 Quadratmetern haben auf dem Gelände der Laufer Mühle Platz gefunden.

Der Grund: „Pro Jahr gibt es durch die Aisch ein bis zwei Überschwemmungen. Das legt jedes Mal wieder unsere Arbeit lahm“, berichtet Michael Thiem, Leiter der Einrichtung. Zuletzt war dies 2013 so. Thiem erinnert sich: „Schreinerei, Wäscherei und Bäckerei standen einen halben Meter unter Wasser. Danach blieb jede Menge Schlamm.“ So weit soll es nicht mehr kommen, sind sich alle einig und haben daraufhin beschlossen, die Arbeitsräume auszuquartieren – in Container, die vor zwei Monaten auf hochwassersicherem Gebiet aufgestellt worden sind.

Weil neue Container zu teuer sind, hat sich Leiter Thiem für gebrauchte entschieden: „Diese werden nun bis Mitte Mai aus- und umgebaut.“ Die Riesenkisten, die per Spedition nach Adelsdorf chauffiert wurden, bekommen nun neue Fenster und Böden, isolierte Innenwände und WC-Anlagen.

10000 Euro stehen dafür zu Verfügung – ermöglicht durch Unternehmer Fritz Eisler von der Weiler Maschinenfabrik in Mausdorf. Er hatte das Geld dem Innenminister gegeben, um es an besonders betroffene Personen weiterzuleiten.

So gelangte das Geld zur Laufer Mühle, die weiterhin auf Herrmanns Unterstützung hoffen darf. Bei seinem Besuch sagte er: „Wir können die Gegend nicht völlig hochwassersicher machen und müssen aufpassen, dass wir durch Maßnahmen hier nicht die Nachbarorte belasten. Aber man muss schauen, dass hier etwas vorangeht.“

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