Mit Abitur auf dem Sprung ins Leben

29.6.2018, 16:36 Uhr
Mit Abitur auf dem Sprung ins Leben

© Fotos: Horst Linke

65 junge Frauen und 68 junge Männer sind nun "auf dem Sprung ins Leben", sagte Schulleiter Norbert Schell in seiner Ansprache. Diese stellte er unter das Motto "Erkenne Dich selbst". Es sei wichtig, sich selbst richtig einzuschätzen und auf sich selbst zu vertrauen. "Arbeiten Sie an Ihren Schwächen und bauen Sie Ihre Stärken aus", gab er den Absolventen mit auf den Weg. Er wünsche allen "Selbsterkenntnis und den Mut, sich weiter zu entwickeln". Und er hoffe, die Schule habe ihren Beitrag dazu leisten können. Er jedenfalls habe jedes einzelne Zeugnis "zur Befähigung der Hochschulreife" mit Freude und gutem Gewissen unterschrieben. Schell schloss mit einem Zitat des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier: "Unsere Zukunft ist kein Schicksal, sie liegt in unseren Händen."

Landrat Alexander Tritthart ermutigte die Absolventen: "Machen Sie, worauf Sie Lust haben." Es sei wichtig, einen Beruf mit Spaß und Freude auszuüben. Die jungen Leute sollten sich Zeit lassen, ihren Weg zu suchen und diesen gegebenenfalls auch nochmal ändern. In einem "Werbeblock", wie Tritthart es selbst scherzhaft nannte, warb er für den Landkreis Erlangen-Höchstadt. "Sie haben beste Chancen hier in der Region, Sie werden gebraucht", sagte er.

Mit Abitur auf dem Sprung ins Leben

Den "Werbeblock" griff auch Bürgermeister German Hacker auf, der diesmal nicht nur als Vertreter der Stadt, sondern auch als stolzer Vater da war. Auch bei der "schönsten Stadt der Welt" könne man arbeiten oder sich darüber hinaus, etwa mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr, engagieren. Er appellierte an die Absolventen: "Bleiben Sie offen und neugierig, erleben Sie Veränderungen positiv und vor allem: Mischen Sie sich ein, schweigen Sie nicht."

Glückwünsche gab es auch von Hartmut Simon vom Freundeskreis des Gymnasiums und von Susanne Haupt, der Vorsitzenden des Elternbeirates.

In ihrer Abschiedsrede sparten die Abiturienten Sophie Jung und Lars Töpperwien indessen nicht mit Kritik — an ihrem Jahrgang, aber auch an der Schule. Den Vorwurf fehlenden Engagements mussten sich ihre Mit-Absolventen gefallen lassen. "Es gab wenig konstruktive Kritik, aber viel Gemaule", monierte Jung. Dennoch dankte sie allen, die mitgeholfen hätten, diesen Tag zu einem schönen Tag zu machen.

Bei den Lehrern vermissten die Redner mitunter das Begegnen auf Augenhöhe. "Bildung ist mehr als nur Wissen", betonte Jung. Es habe viel zu selten die Möglichkeit zur offenen Diskussion über brandaktuelle Themen gegeben. "Dabei lautet der Bildungsauftrag der Schule doch auch, Interesse zu erkennen und zu fördern." Auch das soziale Miteinander, etwa mit den Flüchtlingsklassen, sei zu kurz gekommen. Teure Lektüre-Anschaffungen und zu viele Kopien inklusive Kopiergeld waren ein weiterer Kritikpunkt. Dennoch sagte Töpperwien "danke für all die Möglichkeiten", etwa Schüleraustausch, Exkursionen, Sportveranstaltungen. "Die Schulzeit hat uns geprägt und wir haben eine Persönlichkeit entwickelt."

Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Orchester (Leitung: Florian Grzeschik) und dem Chor des Gymnasiums (Leitung: Ronald Scheuer). Nach der Verteilung der Zeugnisse standen noch etliche Auszeichnungen auf dem Programm, zunächst durch Freundeskreis und Schule.

Für sehr gute Leistungen mit einem

Notendurchschnitt von 1,0 oder 1,1: Kilian Hacker, Leonie Umminger, Daniel Hartmann, Sophie Winter.

Für großes Engagement als Schülersprecher: Kilian Hacker.

Für jahrelanges ehrenamtliches Engagement im Schulsanitätsdienst: Daniel Hartmann, Noah Üblacker.

Für jahrelangen großen Einsatz im Orchester sowie die Mitgestaltung der Schulkonzerte: Kilian Hacker.

Für jahrelanges Engagement in der Theatertechnik: Felix Thomas, Markus Schirmer.

Für jahrelangen Einsatz als Schulweghelfer: Nicolai Ort

Für großes Engagement im Bereich Tanz: Johannes Bohn.

Für jahrelangen Einsatz im Schülercafé: Leonie Bernt, Merve Ismail, Marcel Ruppert, Lisa Schweiger, Julia Sorrentino, Marco Sulzbach, Noah Üblacker.

Außerdem wurden außerschulische Auszeichnungen für besondere Leistungen vergeben.

Preis der Schaeffler Gruppe für die beste naturwissenschaftliche Abiturleistung, verbunden mit dem Angebot einer weitreichenden Förderung durch verschiedene Praktika, auch im Ausland: Kilian Hacker, Tom Hopp.

Preis der Stadt Herzogenaurach für die besten Abiturientinnen und Abiturienten 2018: Kilian Hacker, Leonie Umminger, Daniel Hartmann, Sophie Winter.

Preis von Landrat Alexander Tritthart für gelungene Integration: Rita Akel.

Preis des Lions Club Herzogenaurach als Anerkennung für überdurchschnittlich hohes soziales Engagement: Joris Nonnast, Leonie Umminger, Sophie Jung.

Abiturpreis des Vereins Deutsche Sprache für das beste Deutsch-Abitur: Daniel Hartmann.

Abiturpreis der deutschen Mathematiker-Vereinigung für herausragende Leistungen im Fach Mathematik: Kilian Hacker.

Abiturpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft als Anerkennung für hervorragende Leistungen im Fach Physik: Kilian Hacker.

Einjährige kostenfreie Mitgliedschaft der Deutschen Physikalischen Gesellschaft als Anerkennung für sehr gute Leistungen im Fach Physik: Hannah Fuhrmann, Tom Hopp, Joris Nonnast, Leonie Umminger.

Abiturpreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker für den jahrgangsbesten Abiturienten im Fach Chemie: Daniel Hartmann.

Online-Stipendium von e-fellows.net für sehr gute Abiturleistungen: Kilian Hacker, Leonie Umminger, Sophie Winter, Carolina Castello Branco Widuch, Hannah Seeberger, David Nedoschill, Hannah Fuhrmann, Stefan Köhler, Katharina Bingold, Lea Mayer.

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