Mit dem Coach erfolgreich zum Ziel

RÖTTENBACH - Das sei doch Grund genug, einmal mit einem Gläschen Sekt anzustoßen, meinten Gisbert Falke, Frank Schulte und Aja Hüsch. Die drei waren vor zehn Jahren die maßgeblichen Personen, die ein bis damals einmaliges Projekt im Landkreis Erlangen-Höchstadt angestoßen hatten: Das Schülercoaching für Röttenbach und Hemhofen.

Gisbert Franke, Aja Hüsch und Frank Schulte stehen bis jetzt symbolisch für ein von Jahr zu Jahr gewachsenes Team, das sich in Zusammenarbeit mit der Hauptschule Röttenbach zunächst Schülern annahm, um ihnen die vielfältigen Wege ins Berufsleben aufzuzeigen und ihnen bei dem sicher nicht leichten Weg durch die letzten Hauptschulklassen beizustehen. Dabei arbeitet je ein Coach mit jeweils nur einem Schüler in einem Tandem zusammen.

Seit 2008 ist das so. Damals waren gleich 17 freiwillige Helfer bereit, sich dieser verantwortungsvollen, ehrenamtlichen Aufgabe anzunehmen; und heute sind mit diesem "Auftrag" bereits 36 Coaches recht erfolgreich unterwegs, wie man beim kleinen Festakt am Samstag in der TSV Sportgaststätte erfuhr.

Inzwischen haben nämlich mit der Hilfe der Schülercoaches 59 Schüler erfolgreich ihren Weg gemacht – mit einem qualifizierten Hauptschulabschluss oder gar mit der Mittleren Reife.

"Unser Einsatz hat sich also bisher sehr gelohnt", so Falke. Bekanntlich gibt es in Röttenbach mangels Schülerzahlen keine Mittelschule mehr. Die Schüler der Hauptschule müssen nach Höchstadt. Auch dort wurde in Absprache mit den Coaches aus Höchstadt und Adelsdorf die Arbeit fortgesetzt. Man werde, kündigte Falke im Kreise seiner Mitstreiter an, das Schülercoaching in Röttenbach zukünftig auf alle Schüler ausdehnen, unabhängig von der Klassenstufe. Bei Interesse könne man sich bei Frank Schulte (Gemeinde Röttenbach, E-Mail: frank.schulte@roettenbach-erh.de) melden.

"Wir feiern heute ein durchwegs erfolgreiches Projekt", sagte Aja Hüsch, die einst mit zu den Gründungs-Initiatoren gehörte. Anstoß für dieses Projekt sei seinerzeit gewesen, so Hüsch, dass die Schule bemängelte, es würden sich zu wenige Schüler um einen notwendigen Abschluss bemühen, um letztlich auf dieser Grundlage einen Ausbildungsplatz zu bekommen.

Das sogenannte "Cadolzburger Modell" (Persönlichkeit, Schule, Ausbildung) bot sich an, fand man damals in einem Arbeitskreis heraus. So stand und stehe die Stärkung der jungen Persönlichkeiten nach wie vor im Vordergrund, sagte Hüsch. "Wir stärken auf diese Weise das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl, was ein Gewinn für die jungen Menschen ist."

Hüsch dankte auch der Gemeinde Röttenbach und Bürgermeister Ludwig Wahl, die für die Belange der Coaches immer ein offenes Ohr hätten. "Jeder Schüler, dem geholfen werden kann, ist für uns ein Gewinn", meinte Wahl schließlich, der zur Feierstunde aus Termingründen mit etwas Verspätung kam.