Mit dem Rad durch Afrika für die Waisen Namibias

20.9.2014, 09:00 Uhr
Mit dem Rad durch Afrika für die Waisen Namibias

© privat

Der Mathematiklehrer am Höchstadter Gymnasium hatte seine ambitionierte Fahrradreise deshalb als Charity-Tour geplant. Unterstützer waren aufgerufen, für jeden gefahrenen Kilometer einen bestimmten Satz oder einen festen Gesamtbetrag zu spenden. Die Spendensumme fließt in verschiedene Projekte wie Kindergärten, Behindertenwerkstätten oder Aids-Waisenhäuser. Eines dieser Häuser trägt sogar seinen Namen: „Roland Grebner Orphans & Disability – Care Gives Centre“. Es war das Hauptziel von Grebners Fahrradreise, die in Lilongwe in Malawi begann und in Windhoek in Namibia endete.

Mit dem Rad durch Afrika für die Waisen Namibias

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„Ich hatte nicht eine einzige Panne. Das war ein Riesenglück“, freut er sich. Denn das ist auf einer solchen Tour nicht selbstverständlich, obwohl die Strecke ausschließlich über asphaltierte Straßen führte. „Namibia ist ein sehr trockenes Land, da sind Wasservorräte enorm wichtig. Viereinhalb Liter Wasser hatte ich immer am Fahrrad“, ergänzt er. Und einen ordentlichen Vorrat an Energie-Riegeln, die ihn bei Kräften hielten auf den bis zu 200 Kilometer langen Etappen.

Berge gab es auch zu bewältigen, vorwiegend in Sambia. Weitaus belastender als Steigungen, erzählt Grebner, sei aber die endlose, menschenleere Weite Namibias gewesen. Die langen Distanzen im Farmland mit ihrer zermürbenden Monotonie habe er als „mental sehr anstrengend“ empfunden. Landschaftlich abwechslungsreicher, aber nicht ohne Risiko war dagegen die Durchquerung eines Nationalparks. „An einer Herde Elefanten fährt man besser nicht vorbei“.

Wenn Roland Grebner erzählt, spürt man seine Leidenschaft für Afrika und stellt schnell fest, dass er den Teil des Schwarzen Kontinents, den er jetzt per Zweirad bereist hat, wie seine Westentasche kennt. Kein Wunder, denn fünf Jahre lang hat er dort gelebt — als Auslandslehrer an einer Schule in Windhoek. Zu jener Zeit, zwischen 1997 und 2002, begann sein Engagement für die Kinder Namibias.

„In den Townships von Windhoek habe ich viel Armut gesehen“, sagt Grebner. „Dann kam ich in Kontakt mit verschiedenen Projekten, die Jutta Rohwer aufgebaut hatte.“ Die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes war in den 1960er Jahren nach Namibia ausgewandert und hatte dort verschiedene Projekte ins Leben gerufen, darunter Schulspeisungen und Kindertagesstätten, die heute von ihrer Tochter Anja Rohwer geleitet werden. Grebner startete immer wieder einzelne Aktionen, um Spendengelder für diese Projekte zu sammeln — auch dann noch, als er schon längst wieder ans Höchstadter Gymnasium zurückgekehrt war.

2002 wuchs ihm ein weiteres Vorhaben besonders ans Herz. Ruusa, eine im Windhoeker Township tätige Kindergärtnerin, wollte in ihr rund 800 Kilometer entferntes Heimatdorf zurückkehren und dort eine Einrichtung für Waisen und behinderte Kinder ins Leben rufen. „Auf dem Land gibt es kaum staatliche Einrichtungen“, weiß Grebner, „und der Bedarf ist riesengroß.“ So wurde der Grundstein für das „Roland Grebner Centre“ gelegt.

Mit wie viel Engagement Ruusa das Heim betreut, hat Roland Grebner seitdem bei zahlreichen Besuchen erlebt. Deshalb weiß er auch, dass es an Ausstattung fehlt und eine Renovierung des Heims dringend nötig ist. Dafür soll ein Teil der „eingefahrenen“ Spendengelder verwendet werden. Der andere Teil ist für die von Anja Rohwer geleitete Kindertagesstätte und Suppenküche in Windhoek bestimmt. So oder so — zugute kommen die Spenden auf jeden Fall den benachteiligten Kindern Namibias.

Wer Roland Grebners Projekt unterstützen will, kann auf folgendes Konto spenden:

IBAN:DE88763500001060811269 Stichwort „Roland Grebner — Namibiaprojekt“.

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