Motion räumt ab

15.7.2011, 17:47 Uhr
Motion räumt ab

© Rainer Groh

„Ich seh‘ sie noch vor mir, 1978 in der Turnhalle vom Höchstadter Gymnasium. Da haben sie unseren Schulball gespielt“. Erinnerungen wie eine Besucherin aus Zeckern hatten wohl viele der Kirchweih-Gänger an Kurt Reis, den Basser aus Heßdorf, Robert Puritscher, den Höchstadter Keyboarder, die die Band 1974 als „Slow Motion“ gegründet haben, an den Baiersdorfer Drummer Claus Pohan und den aus Holland stammenden Gitarristen Rob Terstall, die 1977 dazu kamen.

Motion räumt ab

© Rainer Groh

Jedenfalls sah man reifere Jugend mit längst aus der Mode gekommener Haartracht zu den „Sultans of Swing“ von den Dire Straits schwelgen, zu CCR-, Bon Jovi- oder Jethro Tull-Klassikern. Garantiert ohne „ABBA“, dafür aber mit Zappa, wie ein bühnennah mittanzender Angehöriger der „50 plus-Generation“ anerkennend feststellte.

Von 1991 stammt der jüngste der Songs, den die Band spielte, „The one and only“ von Nik Kershaw. Die vier Musiker schöpften vielmehr aus dem Schatz der 70er und 80er Jahre, als auch die Schreiber populärer Songs noch einen gewissen Anspruch an die Harmonik ihrer Erzeugnisse hatten. Und verzichteten konsequent auf Attribute heutiger Showbands, wie Krachlederne, Pop-Ziehharmonika und den „Anton aus Tirol“.

Dafür kam „Bobby Brown“ zu Wort, Frank Zappas zynischer Abgesang auf den amerikanischen Lebensstil. Und Ian Drurys 70er-Hymne „Sex, Drugs and Rock ‘n‘ Roll“ spielt auch nicht jede Coverband auf jeder Kirchweih.

Nicht nur die erwähnte Altersgruppe unter den Weihersbach-Gästen hatte ihren Spaß an der Show. Die 3000, darunter 250 städtische Mitarbeiter und jede Menge Herzogenauracher Musiker , gerieten in Bewegung, wie es der Bandname ja verspricht.