Motorradfahrer sind wieder unterwegs

30.3.2016, 14:00 Uhr
Motorradfahrer sind wieder unterwegs

© Niko Spörlein

Zu der Motorradsternfahrt am Wochenende, 23. und am 24. April, werden abermals laut Natalia Balacka von der Kulmbacher Brauerei 20 000 Motorradfahrer und 40 000 Besucher erwartet. Diese Sternfahrt ist somit das größte Motorradspektakel in Süddeutschland, es wird veranstaltet von der „Kulmbacher“, Antenne Bayern, der Stadt Kulmbach, dem Verband der Bayerischen Fahrlehrer, dem Bayerischen Innenministerium und dem Polizeipräsidium Oberfranken.

Beim Auftakttraining in Schlüsselfeld war auch Alexander Czech, Pressesprecher der oberfränkischen Polizei, mit dabei. Czech ist nicht nur langjähriger Motorradfahrer, sondern war auch Mitglied der Motorradstaffel, die einst beim BRK in Adelsdorf stationiert war — aus rationalen, sprich finanziellen Gründen wurde sie abgeschafft. Czech und weitere Adelsdorfer Rettungssanitäter auf dem BRK-Dienstkrad hatten die Motorradsternfahrt auch öfter begleitet und sorgten so für Sicherheit.

„Man muss wissen, dass man nicht gleich an sein Limit gehen sollte“, meinte Czech in Schlüsselfeld. Auch er lauschte den Ausführungen von Instruktor Günther Zaloga. „Bayern mobil – sicher ans Ziel“ lautet heuer das Motto der Motorradsternfahrt, die ein wichtiger Baustein des Verkehrssicherheitsprogramms 2020 ist. Der thematische Fokus liegt auf der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Das Ziel sei, wie der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann, selbst ein „gemütlicher Motorradfahrer“, in einem Begleitschreiben erläutert, die Zahl der Verkehrstoten zu senken.

Da spreche also einiges dafür, so Zaloga, zunächst ein Auge auf die Bekleidung des Motorradfahrers zu werfen. Dunkle Klamotten auf einem womöglich noch schwarzen Motorrad seien fehl am Platz. Helle, sichtbare Motorradschutzkleidung führe dazu, dass der Autofahrer einen Biker eher erkenne, wenngleich gerade Autofahrer die Geschwindigkeit eines Motorrads nur schwer einschätzen können.

Wenn nun das Motorrad nach einer Winterpause mit einem Saisonkennzeichen „4 – 10“ (also 1. April bis 31. Oktober) aus der Garage geholt werde, müsse man das Fahrzeug zunächst auf seine Sicherheit überprüfen, Flüssigkeitsprüfungen durchführen, die Bremsen checken, den Luftdruck in den Reifen prüfen, so der Instruktor. Der „körperliche Check“ des Fahrers sei mindestens ebenso wichtig wie der der Maschine. Ist dann alles gerichtet, dann sollte man „verantwortungsvoll mit der Maschine, mit deren Leistung und mit sich selbst umgehen“, meint Joachim Herrmann, der nach eigenem Bekunden Motorrad fährt, um vom Alltagsstress abschalten zu können.

Immer locker bleiben

Anschließend ging Günther Zaloga ins Detail, was auch Mathias Thomaschek vom Verlag „Zweirad“, einem Motorradfachblatt für fränkische Biker, gefiel. Während die „Sternfahrer“ immer wieder stark abbremsen mussten, um einem Hindernis auszuweichen, machte der Instruktor die Teilnehmer mit solchen Feinheiten wie dem Lenkimpuls oder die Fußballenposition aufmerksam. Der Motorradfahrer müsse eins werden mit der Maschine, und locker bleiben, nicht verkrampft fahren, dabei komme früher oder später das individuelle Gefühl für die Maschine.

„Und natürlich wie immer das Allerwichtigste: die Blickführung“: Weit vorausschauen, Situationen bereits vor der Kurve erkennen. Dahin, wo der Biker hinschaut, dahin fährt er auch, heißt es in jeder Motorradfibel. Wie sagt der Innenminister in seinem Grußwort zusammenfassend: „In jeder Tour steckt immer ein kleines Abenteuer, das bringt einen schlicht auf andere Gedanken und macht für mich das Motorradfahren so reizvoll.“

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