Nach dem Sieg über Haunstetten gibt‘s kein Halten mehr

26.11.2017, 18:46 Uhr
Nach dem Sieg über Haunstetten gibt‘s kein Halten mehr

© Foto: Ralf Rödel

Die Voraussetzungen waren bescheiden, etliche Spielerinnen angeschlagen oder grippegeschwächt und einer der stärksten Gegner der 3. Liga zu Gast. Doch an diesem grauen Sonntag im November nahmen die Handballdamen ihr Herz in die Hand und kämpften mit Leidenschaft für den Sieg.

Haunstetten begann mit der erwartet offensiven 3:2:1-Abwehrformation, welche die Gastgeber häufig an den Rande des Zeitspiels brachte. Immer wieder liefen sich die Spielerinnen fest und es gelang ihnen nur über beherzte Einzelaktionen oder die Außen zu Toren zu kommen.

Haunstetten dagegen nahm die Herzogenauracher Abwehr mit vielen Kreuzbewegungen immer wieder auseinander und konnte so die Führung übernehmen. Dass aber die Heimmannschaft nie aufsteckte, war für die Regisseurin Nina Bestle die Basis des Sieges: "Wir haben heute über eine geschlossene Mannschaftsleistung den Sieg erkämpft. In den entscheidenden Phasen haben wir als Team zusammengehalten und unser Spiel durchgezogen."

So gelang es den Gästen nicht, ihre anfängliche Führung auszubauen. Immer wieder tankte sich Lisa Neumann erfolgreich durch oder Sarah Stephan kam über Linksaußen zum Torerfolg. Als in der 14. Minute Martina Ebersberger für die junge Juliane Gerling ins Tor wechselte, erhöhte sich zudem die Zahl der Fehlwürfe auf der Gästeseite. In der 20. Minute warf die Turnerschaft den Anschlusstreffer zum 7:8 und so sah sich Gästetrainer Herbert Vornehm gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. ;

Diese schien ihre Wirkung zu zeigen Haunstetten zog auf 11:8 davon. Nun waren es die Heimtrainer, die ihre die grüne Karte auf den Kampfgerichtstisch legten, um das Gästespiel zu stoppen. Dies gelang beeindruckend. Die vier folgenden Minuten nutzte die Heimmannschaft zu einem 4:0-Lauf. Drei Sekunden vor dem Halbzeitpfiff übernahmen die Gastgeberinnen durch Jana Lichtscheidels Rückraumtor sogar die Führung (12:11),

In der zweiten Halbzeit bekamen die rund 250 Zuschauer Powerhandball vom Feinsten zu sehen. Beide Teams kämpften um jeden Zentimeter und nun waren es die Herzogenauracherinnen, die sich nicht abzusetzen vermochten. Immer wieder glichen die Schwäbinnen aus. Vor allem Sarah Irmler versuchte mit Rückraumwürfen ihre Mannschaft im Spiel zu halten, doch Ebersberger zeigte eine starke Partie im Tor. Auch Gerling, die nochmal für einen Siebenmeter eingewechselt wurde, knüpfte an die Leistung ihrer Teamkollegin an und parierte den Strafwurf.

Das Momentum war jetzt auf Herzogenauracher Seite. Die starken Rückraumspielerinnen Laura Wedrich und Jana Lichtscheidel nutzten ihre Wurfkraft und versenkten den Ball im Netz. Als Herzogenaurach vier Minuten vor Schluss mit drei Toren führte, war die Sensation zum Greifen nahe. Auch eine letzte Auszeit von Haunstetten konnte daran nichts mehr ändern.

Ein sichtlich zufriedener Trainer Mirko Scholten freute sich, dass seine Mannschaft aus dem letzten Spiel gelernt hat und dieses Mal geduldig und ruhig nach vorne spielte und die 100-prozentigen Chancen suchte. Sein Gegenüber Vornehm dagegen haderte mit der Leistung seiner Damen: "Wir haben heute eine schlechte Abwehrleistung gezeigt und auch im Angriff keinen Zugang zum Spiel gefunden. Herzogenaurach hat verdient gewonnen."

Jetzt haben die Herzogenauracher drei Wochen Zeit, um sich auf das schwere Auswärtsspiel beim Tabellenführer Bietigheim vorzubereiten.

TSH: Ebersberger, Gerling, Stephan 5, Wedrich 5, Bestle 2, Mittasch, Probst 4, Lichtscheidel 6/2, Zimmermann 1, Lang 1, Erdmann, Theobald, Neumann 2.

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