Nach Schulschluss eine Runde Drohne fliegen

13.7.2018, 16:35 Uhr
Nach Schulschluss eine Runde Drohne fliegen

© Foto: Rödel

Summend hebt das kleine Fluggerät vom Boden ab. Alicia (13) lässt es niedrig durch eins der aufgestellten Tore fliegen. "Sie darf nicht zu hoch steigen", sagt die Schülerin und blickt zur Decke der Schulaula. Das dürfte sie in freier Wildbahn auch nicht – Drohnen dürfen laut Verordnung des Bundesministeriums für Verkehr und Digitale Infrastruktur nicht höher als 100 Meter fliegen, es sei denn, der Besitzer hat eine Genehmigung einer Landesluftfahrtbehörde.

Und sie dürfen nicht überall verkehren: Tabu sind Einsatzorte von Polizei und Rettungskräften, Menschenansammlungen, Hauptverkehrswege wie Autobahnen, Flugplätze oder Krankenhäuser. "Wenn Funksignale oder Blitzeinschläge die Verbindung zwischen Drohne und Steuerung stören, macht sich die Drohne womöglich selbstständig", erklärt Projektleiter Klaus Strienz — mit unkalkulierbaren Risiken. "Die Preise für Quadrocopter sind in den letzten Jahren stark gesunken", so Strienz, früher selbst Lehrer am Gymnasium. Dadurch werden Jugendliche zu einer Hauptzielgruppe unter den Konsumenten. Dass ein nicht regelkonformer Flug mehrere Hundert Euro Bußgeld bedeuten kann oder dass es unbedingt eine Private Haftpflichtversicherung braucht, will er den 14 Schülerinnen und Schülern, die das Wahlfach "Technisches ExeriMINTieren" belegt haben, klarmachen. Alicia und ihr Schulkamerad Yannick (13) wussten das zwar schon von den Bußgeldern. Doch geflogen haben sie eine Drohne bisher noch nicht. "Nicht einfach, aber es macht Spaß", sagt Yannick. Er überlegt, sich eine Drohne anzuschaffen und sie über die Aischwiesen zu schicken. Wo genau sie dann fliegen dürfte, weiß er. Das hat er im Kurs gelernt, eine Smartphone App gibt es außerdem. Neben der Technik lernen die Schüler also auch etwas über Gesetze und Sicherheit. Das Projekt ist laut Strienz in Bayern bislang einzigartig.

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